Corona-Neuinfektionen in Israel erstmals wieder rückläufig
In Israel ist rund sechs Wochen nach Beginn der Drittimpfungen gegen das Coronavirus die Zahl der Neuinfektionen wieder rückläufig. Es seien 6.780 neue Fälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwochabend mit. Es wurde am jüdischen Neujahrsfest allerdings auch etwas weniger getestet als an gewöhnlichen Wochentagen. Die Zahl der Schwerkranken blieb mit 678 stabil.
Seit Ende August war die Zahl der Neuinfektionen in Israel mehrmals über 11.000 geklettert - mehr als je zuvor seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der Schwerkranken liegt aber etwa bei der Hälfte des Wertes von Jänner. Experten betonen, der Impfstoff von Biontech/Pfizer sei weiterhin wirksam bei der Verhinderung von schweren Erkrankungen und Todesfällen. Hochgerechnet auf 100.000 Einwohner ist die Zahl der Corona-Erkrankungen in Israel in allen Altersgruppen unter den Ungeimpften um ein Vielfaches höher als unter den Geimpften. Dies gilt besonders für Schwerkranke über 60.
Laut den neuen Angaben sind etwa unter den über 60 Jahre alten Schwerkranken - hochgerechnet auf 100.000 - 154,1 nicht geimpft, 41,1 zweimal geimpft und fünf dreimal geimpfte. Der israelische Experte Ran Balicer schrieb in dieser Woche bei Twitter, die meisten der schweren Verläufe seien inzwischen bei Nichtgeimpften. "Und dies, obwohl die Nichtgeimpften unter den älteren Israelis eine kleine Minderheit sind." Die Zahlen wiesen auch darauf hin, dass die dritte Impfung effektiv schütze.
Seit Ende Juli verabreicht das Land als erstes weltweit dritte Impfungen gegen Corona, knapp 29 Prozent der rund 9,4 Millionen Bürger haben diese bereits erhalten. Hintergrund der Entscheidung für eine dritte Impfung sind Zahlen des Gesundheitsministeriums, wonach die Effektivität der Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Mehr als 59 Prozent der Bürger sind zweimal geimpft.