Wissen/Gesundheit

Corona-Impfung und Periode: Experten fordern Studien

In den Angaben der Impfstoffhersteller sind keine Angaben zur Periode in puncto Nebenwirkungen zu finden. Dennoch berichten Frauen in sozialen Netzwerken über Unregelmäßigkeiten: stärkere, frühere, ausbleibende oder gar im Wechsel auftretende Blutungen. 

"Dass die Impfung den Zyklus beeinflussen würde, dazu gibt es bisher keine wissenschaftlichen Daten. Mir ist nicht bekannt, dass dieser Zusammenhang kausal wäre, aber wenn Millionen Menschen geimpft werden, treten immer auch Ereignisse auf, die zwar zeitlich nahe zur Impfung sind, aber nicht kausal dadurch bedingt", sagte etwa René Wenzl, Gynäkologe an der Frauenklinik im AKH Wien. 

Zuletzt meldete sich jedoch auch Victoria Male gegenüber BBC zu Wort, sie ist Reproduktions-Immunologin am Imperial College in London. Weil auch Frauen nach ihrer Menopause oder Leute, die Hormone nehmen, die ihre Periode unterdrücken, von Blutungen berichtet hätten, vermutet die Medizinerin es könnte eine physische Redaktion sein. Denn Abwehrzellen gebe es fast überall im Körper. 

Warum Studien wichtig sind

Ob es also eine kausale Verbindung zwischen Impfung und veränderten Blutungen gibt, ist unklar. Einschätzungen von Experten gehen auseinander. Deutlich wird dadurch auf jeden Fall, Daten dazu fehlen. Male und andere fordern Studien, die den Einfluss der Impfung auf die Periode untersuchen, damit Frauen wissen, was sie zu erwarten haben. 

"Stellen Sie sich vor, Sie wüssten nicht, dass Fieber eine Nebenwirkung der Impfung sein könnte", schreibt auch die Gynäkologin Jen Gunter. "Sie könnten verunsichert sein, dass etwas Unpassendes in Ihrem Körper passiert."

Von der Grippe- wie auch der HPV-Impfung wisse man, dass der Zyklus kurzfristig beeinflusst werden kann. Solche Erscheinungen sollten also prinzipiell nicht beunruhigen, man müsse nur darüber aufgeklärt werden, so Male. 

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