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Bluttest könnte Frühgeburt anzeigen

Ein einfacher Bluttest könnte künftig anzeigen, ob ein Baby zu früh geboren wird. Der Test von Wissenschaftlern der Stanford University misst die Aktivität genetischen Materials, der Ribonukleinsäuren (RNS), im Blut. Diese stammen vom ungeborenen Kind, der Plazenta und der Mutter. Erste Tests zeigen, dass die Blutuntersuchung so genau ist wie Ultraschalluntersuchungen.

Die Wissenschaftler untersuchten dazu wöchentlich Blutproben von Schwangeren hinsichtlich der RNS-Level sowie um Veränderungen festzustellen, die auf den Fortschritt der Schwangerschaft oder eine Frühgeburt hindeuten. Der Bluttest lag in 45 Prozent der Fälle richtig, wenn es darum ging den Schwangerschaftsfortschritt zu bestimmen – zum Vergleich: die Ultraschalluntersuchung lag in 48 Prozent der Fälle richtig.

Einfacher Zugang

Bei der Bestimmung der Frühgeburt (bis zu zwei Monate vor dem errechneten Termin) lag der Bluttest in bis zu 80 Prozent der Fälle richtig: in einer Untersuchung in sechs von acht Fällen, in einer weiteren in vier von fünf Fällen. "Wenn wir das Blut der Mutter dazu verwenden können, um Gesundheitsvorsorge zugänglicher und leistbarer zu machen für Menschen, die keinen Zugang zu Ultraschall haben, dann führt das hoffentlich zu gesünderen Babys und gesünderen Schwangerschaften", sagte eine der Wissenschaftlerinnen, Mira Moufarrej, der BBC.

Dies trifft vor allem in Ländern mit eingeschränkter medizinischer Versorgung zu, in denen Ultraschallgeräte nicht zum Standard gehören oder deren Nutzung für Schwangere nicht leistbar ist. Weltweit werden jährlich 15 Millionen Babys zu früh geboren. Etwa eine Million dieser Kinder verstirbt aufgrund der zu frühen Geburt.

Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Science veröffentlicht. Bevor der Test in der Praxis eingesetzt werden kann, müssen sie allerdings in größeren Versuchen bestätigt werden. Bis jetzt wurde der Test erst bei wenigen Frauen angewandt.