Schwimmen: Auftrieb für Rücken, Herz und Hirn
Von Ingrid Teufl
Geschwommen wurde vermutlich schon immer. Die ältesten Belege sind 8000 Jahre alte Felsmalereien, die ausgerechnet in der heutigen libyschen Wüste entdeckt wurden. Aber sogar die Entwicklung vom Zellhaufen zum neugeborenen Menschenkind legen wir im Mutterleib sozusagen schwimmend zurück. Eine Tätigkeit, die wir also schon wesentlich früher ausüben, als zu atmen. Und so empfinden Babys das freie Schweben im Wasser noch als ganz natürlich und genießen es.
Die gesundheitlichen Vorzüge der aktiven Betätigung im Wasser sind eine Erkenntnis der Neuzeit. „Schwimmen ist eine der gesündesten und zielführendsten Sportarten überhaupt“, sagt die Medizinerin Ingrid Heiller, leitende Fachärztin für Physikalische Medizin am Orthopädischen Spital Speising in Wien. „Sport im Wasser ist schonender für die Gelenke als etwa Radfahren oder Laufen.“ Und nach orthopädischen Operationen profitieren die Patienten häufig von Unterwassertherapien. „Das ist der beste Sport für die Gelenke.“
„Brustbaden“
Aber falsch ausgeführt oder in der Kindheit nicht richtig gelernt, kann etwa Brustschwimmen (mit 80 Prozent beliebteste Schwimmtechnik) mehr schaden als nutzen. „Die meisten betreiben eher Brustbaden als Brustschwimmen“, weiß Peter Steiner von der Schwimmschule Steiner im Wiener Stadthallenbad. „Doch die Sportbegeisterung steigt und Schwimmen wird zunehmend als Sport wahrgenommen.“ Das schlage sich besonders in den Zahlen der Erwachsenenkurse nieder. „ Viele wollen es besser lernen und kommen im Kurs drauf, dass es ja noch viel mehr gibt als Brustschwimmen.“
Dass das wirklich keine Frage des Alters ist, bewies der bis dato älteste Schüler der Schwimmschule. Er hatte seinen 80er schon überschritten und war beruflich als Matrose auf der Nordsee unterwegs. Schwimmen war in seiner Jugend kein Teil der Job-Description.