Gefährlicher Trend: Europas Raucher werden immer jünger
Ist Rauchen noch cool? Laut einer aktuellen Studie entschieden sich im Vergleich zu früher in den letzten Jahren mehr Teenager dazu, zum Glimmstängel zu greifen.
Während vor 1970 die meisten Männer im Alter von 18 und Frauen mit 19 Jahren damit begannen, Zigaretten zu rauchen, wurden die Raucher im Laufe der Zeit immer jünger. In den 2000er griffen Jugendliche bereits mit 15 und 16 das erste Mal zur „Tschick“. Im Alter von 16 bis 20 Jahren hingegen fingen in diesem Zeitraum immer weniger Jugendliche mit dem Rauchen an – in allen europäischen Regionen.
Raucher werden immer jünger
Ein internationales Team von Wissenschaftlern, das an der sogenannten Ageing Lungs in European Cohorts (ALEC)-Studie beteiligt war, veröffentlichte diese Ergebnisse nun im Journal Plos One. Für die Studie haben die Wissenschaftler rund um Deborah Jarvis Daten von mehr als 119.000 Jugendlichen aus 17 europäischen Ländern ausgewertet.
Besonders beunruhigend stufen Wissenschaftler die Entwicklung von 1990 bis Ende 2000 ein: Im Alter von 11 bis 15 Jahren begannen der Studie zufolge europaweit immer mehr Jugendliche zu rauchen. In Westeuropa waren es 2005 rund 40 von 1000 Jugendlichen in dieser Altersgruppe.
„Die Tendenz, mit dem Rauchen zu beginnen ist bei Jugendlichen in ganz Europa noch immer unannehmbar hoch. Die wachsenden Zahlen bei unter 15-Jährigen sind alarmierend“, resümieren die Studienautoren.
Kontrollmaßnahmen verstärken
Im Ländervergleich zeigt sich, dass in Nordeuropa Ende der 2000er besonders wenige Jugendliche davon begeistert waren – nur 20 von 1000 Personen, also 2 Prozent der Befragten, begannen dort zu rauchen. Anderenorts lag die Beginnerquote bei rund 4-8 Prozent pro Jahr.
Erstautor Alessandro Marcon ruft zum Handeln auf: „Die Zahlen zeigen die Notwendigkeit auf, dass die meisten europäischen Länder ihre Kontrollmaßnahmen verstärken müssen.“
In Österreich kann online unter www.rauchfrei.at und www.feel-ok.at der Nikotinkonsum im Selbsttest eingestuft werden.