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Frühstücken hält gesund

Wer frühstückt, tut etwas für seine Gesundheit. So könnte man eine aktuelle US-Studie interpretieren. Forscher der renommierten Harvard School of Public Health in Boston stellten dies nach Auswertung der Ernährungsgewohnheiten von 26.900 Männern über 16 Jahre fest – der KURIER berichtete. Studienautorin Leah Cahill: „Das Weglassen des Frühstücks begünstigt Risikofaktoren wie Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Diabetes und einen hohen Cholesterinspiegel.“ Da diese Faktoren im Lauf der Zeit auch Herzinfarkte und andere Herzgefäßerkrankungen verursachen können, schützt ein morgendliches Mahl davor, so die Autoren.

Fakt ist jedoch auch, dass viele das nicht tun. Laut Umfragen beginnt bis zu einem Viertel der Berufstätigen den Arbeitstag mit leerem Magen, bei Kindern und Jugendlichen bis zu einem Drittel.

Mit ihrem Rat, das Frühstück nicht zu überspringen, steht US-Forscherin Cahill nicht alleine da. Die Wiener Ernährungswissenschaftlerin Sabine Bisovsky erklärt, warum die Morgenmahlzeit so wichtig ist.

Energiespeicher füllen

„Über Nacht leert der Körper seine Energiespeicher, der Blutzuckerspiegel ist am Boden.“ Und, für Berufstätige und Schüler nicht unwesentlich: „Ohne Frühstück ist man weniger leistungsfähig. Außerdem arbeiten gerade am Vormittag unsere Verdauungsorgane auf Hochtouren. Das sollte man nutzen.“

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Zukünftig regelmäßig drei Eier mit Speck zu essen, ist damit aber nicht gemeint. Denn allzu üppig sollte das Frühstück keinesfalls sein. „Obwohl der Körper morgens Energie braucht, darf das Frühstück nicht belastend sein. Ein Weckerl und ein Getränk reichen schon“, betont Bisovsky. Auch die besonders bei Kindern und Jugendlichen beliebten, meist zuckerreichen Cerealien und Schoko-Nuss-Aufstriche sieht sie nicht als Ideallösung. „Eigentlich fallen sie aufgrund ihres hohen Zuckergehalts bereits unter die Kategorie Süßigkeiten.“

In einer Spectra-Umfrage gaben mehr als 70 Prozent der Erwachsenen an, sich täglich Zeit für ein Frühstück zu nehmen – im Schnitt 16 Minuten. Ein opulenteres Mahl, idealerweise in Gesellschaft, schätzen vor allem am Wochenende mehr als 80 Prozent. Dann darf es auch länger dauern. Von den 15- bis 29-Jährigen frühstücken nur 66 Prozent täglich.

Wer aber morgens nicht einmal einen Bissen runterbringt, kann sich teilweise selber austricksen. „Wenn feste Nahrung gar nicht geht, kann man zumindest ein Getränk probieren“, rät Bisovsky. Wichtig sei jedenfalls, nicht allzu lange bis zur ersten Mahlzeit zu warten. "Bei heißen Temperaturen reicht auch ein Stück Obst, ein Weckerl oder ein Getränk. Wer das auf dem Weg zur Arbeit oder in der ersten Schulpause beherzigt, für diese Menschen ist schon viel getan."

Erst zu Mittag erstmals zu essen sei aus ernährungswissenschaftlicher Sicht kontraproduktiv, warnt Sabine Bisovsky. „Wer nicht frühstückt, tendiert dazu, die eingesparten Kalorien doppelt und dreifach aufzuholen. Mit einem Bärenhunger isst man häufig viel mehr als nötig wäre.“

Bilder: Hier frühstücken Sie am besten

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Bei extremen Temperaturen ist es besonders wichtig, den Körper ausreichend mit Flüssigkeit und Nährstoffen zu versorgen. Ernährungswissenschaftlerin Sabine Bisovsky: „ Wichtig ist, das Essen über den ganzen Tag zu verteilen. Das belastet den Kreislauf am wenigsten.“ Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mind. drei Liter/Tag) ist ein Muss. „Der Körper braucht das, um seine Temperatur zu regeln.“

Wer nicht so viel trinken kann, greift als Alternative zu wasserhältigen Früchten oder Gemüsen wie Wassermelone oder Gurken. Sie enthalten viel Flüssigkeit und auch Vitamine.

Das Frühstück sollte man aber auch bei Hitze nicht auslassen. „Am besten sind lauwarme Getränke oder Speisen. Da können wir uns von den südlichen Ländern viel abschauen.“ Zugute kommt Obstliebhabern nun die Hochsaison für Früchte wie Marillen oder Beeren. Bisovsky: „Frisches Obst zum Frühstück, eventuell mit Joghurt, ist leicht und versorgt mit ausreichend Nährstoffen.“