Wissen/Gesundheit/Gesund

Lachen wie einst im Turnsaal

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Sie sei jetzt gelenkiger, spritziger und fröhlicher. Sagt die 69-jährige ehemalige Büroangestellte Rosemarie Breier.

Sie komme mit ihrem Diabetes viel besser zurecht, aufgrund der regelmäßigen Bewegung, und habe darüber hinaus nette Menschen im Kurs kennengelernt. Sagt die 56-jährige ehemalige Drogistin Margarete Nagele.

Sie habe vor einem Jahr mit dem Kurs begonnen und könne jetzt trotz ihrer Hüftluxation mit den Kindern auf die Berge, freut sich die 64-jährige ehemalige Gemeindeangestellte Ilse Lerner.

8 Übungen für lange Gesundheit

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Fit in Knittelfeld

Dienstag, 8.30 Uhr im Festsaal der obersteirischen Bezirkshauptstadt Knittelfeld: 14 muntere ältere Damen und der Herr Schiller als Hahn im Korb radeln den ersten Kilometer auf ihrem Ergometer. Dabei wird geschnattert und gelacht wie einst in der Turnstunde.

Kein Bericht über Abfangjägerlärm oder eine müde Gesellschaft im strukturschwachen Murtal. Viel mehr gute Nachrichten aus Knittelfeld!

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Die gute Laune wurde von langer Hand vorbereitet. Seit 30 Jahren tourt der Sportwissenschaftler Günter Schagerl durch Österreich und redet sich den Mund trocken. Seine Botschaft, die endlich gehört wird: Sanfte Bewegung fördert die Gesundheit und das Wohlbefinden bei Menschen ALLER Altersklassen.

Generationen-Fit-Programm

In Heimo Korber hat der Mitarbeiter der Sportorganisation ASKÖ und Mitgestalter des Nationalen Aktionsplans für Bewegung einen Mitstreiter gefunden. Korber, der als Gemeindearzt großes Vertrauen genießt, hat sich dafür stark gemacht, dass das Generationen-Fit-Programm in Knittelfeld erfolgreich starten konnte (dazu gab es zu Beginn auch Fördermittel des Sportministeriums).

Mehr als 60 Knittelfelder nehmen an den fünf Kursen teil. So wie Helmut Schiller. Der ehemalige Maschinenschlosser in der ÖBB-Hauptwerkstätte ist mit 73 Jahren fitter als so mancher Junger.

In seiner Jugend hat er Fußball gespielt. Heute fährt er viel Rad, geht wandern, spazieren. Und die Pharmaindustrie wird das nicht gerne hören: Auch er ist Diabetiker und benötigt dank der Bewegung weniger Tabletten.

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Nach 15 Minuten wechselt die Gruppe von den Ergometern auf das Festsaalparkett. Annemarie Lorberau, staatlich geprüfte Fitlehrwartin und Bewegungsbetreuerin (rechts im Bild), hat sich erneut wunderbare spielerische Übungen einfallen lassen, bei denen gedehnt, gekräftigt und die Koordination trainiert wird, ohne dass sich die Teilnehmer allzu sehr anstrengen.

Ergometer im Keller

Die Nebengeräusche der Damen stören Helmut Schiller nicht. "Ist doch viel lustiger in der Gruppe." Kopfnicken. Gleich mehrere Teilnehmerinnen bestätigen, dass sie ihren privaten Ergometer verräumt oder veräußert haben. Weil daheim wenig geht.

"Sie fühlen sich wohler", so Kursleiterin Lorberau. Sie zahlen auch gerne die Kursgebühr (ab 126 € für 40 Einheiten). Bemerkenswert: Immerhin zählt der Bezirk Knittelfeld nicht zu den reichen Regionen Österreichs.

High Heels

Und am Ende erzählt die 68-jährige Renate Pressler, wie glücklich sie heute ist: "Ich habe mir am Berg das Sprunggelenk gebrochen. Die Prognose der Ärzte war deprimierend. Ich konnte lange Zeit nur humpeln und nicht auf einem Bein stehen." Heute schafft sie das länger als drei Minuten. "Und das Beste ist: ich kann auch wieder die High Heels anziehen."

Gezieltes und einfühlsames Aufbau-Fit-Programm für alle Generationen ohne Alterslimit, 90 Minuten lang, sanft und humorvoll so wie in Knittelfeld: Interessierte KURIER- Leser können dieses gesundheitsfördernde Training selbst testen und kennenlernen. Die ersten 15 Interessenten, die sich melden, sogar kostenlos: Tel. 01/869 32 45-14, guenter.schagerl@askoe.at. Aufgrund der Meldungen werden den Interessenten Treffpunkt (in Wien!), Tag und Uhrzeit bekannt gegeben. Die Mitnahme bequemer Sportkleidung und -schuhe wird empfohlen.

Weitere Informationen Alles über die Aufbau-Fit- und andere ASKÖ-Fitnesskurse siehe: www.askoe.at.