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Ein gemeinsamer Vorfahre für Schuppen, Haare und Federn

So unterschiedlich Vogelfedern, Säugetierhaare und Reptilienschuppen aussehen mögen, sie haben sich alle aus einem gemeinsamen Urtyp entwickelt. Das haben Schweizer Evolutionsbiologen nun herausgefunden, wie die Fachzeitschrift Science Advances berichtet.

Bisher waren Biologen davon ausgegangen, dass die Plakoden nicht den gleichen Ursprung haben – Plakoden sind örtliche Verdichtungen der Epidermis aus Drüsenzellen. Da Vögel und Säugetiere aus verschiedenen Reptilienarten entstanden sind, nahmen Wissenschaftler an, dass sich auch diese Plakoden unabhängig voneinander entwickelt haben. Bis zum Jahr 2015. Da entdeckten Wissenschaftler der Universität Yale (USA), dass Haare, Federn und Schuppen gemeinsame molekulare Merkmale besitzen.

Ein Ur-Reptil

Genfer Forscher untermauern jetzt die These ihrer amerikanischen Kollegen und liefern zusätzliche Daten. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass alle drei Hautanhangsgebilde wesentliche mikroanatomische Ähnlichkeiten aufweisen.

Dazu haben die Schweizer Evolutionsbiologen Krokodile, Schlangen sowie Bartagame – eine Eidechsenart– unter die Lupe genommen. Unter dem Mikroskop kamen nicht nur neue molekulare Merkmale zum Vorschein, die ident mit jenen sind, die sich bei der Entwicklung von Federn und Haaren erkennen lassen. Die Forscher entdeckten nun auch Gemeinsamkeiten in der Anatomie.

Für Michel Milinkovitch von der Universität Genf lässt das einen einzigen Schluss zu: "Obwohl Haare, Federn und Reptilienschuppen so unterschiedlich aussehen, haben sie sich alle aus nur einem gemeinsamen Reptilienvorfahren entwickelt."