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EU: Schlechte Luft in vielen Großstädten

Mehr als 90 Prozent der Großstadtbewohner in der Europäischen Union sind Schadstoffen in der Luft ausgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt die Europäische Umweltagentur (EEA) in Kopenhagen. In ihrem am Dienstag veröffentlichten Bericht heißt es, das europäische Luftproblem sei trotz sinkender Emissionswerte weit davon entfernt, gelöst zu sein. Fahrzeuge, Industrie, Landwirtschaft und Wohnhäuser produzierten weiterhin gefährliche Abgase.

„Luftverschmutzung schadet der Gesundheit und dem Ökosystem“, sagte der Direktor der Umweltagentur, Hans Bruyninckx. Große Teile der Bevölkerung lebten in einer ungesunden Umgebung. „Um einen nachhaltigen Weg einzuschlagen, muss Europa ehrgeiziger sein und über die aktuelle Gesetzgebung hinausgehen.“

Zwischen 2009 und 2011 waren dem Bericht zufolge 96 Prozent der Stadtbevölkerung Feinstaubkonzentrationen ausgesetzt, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO als bedenklich eingestuft werden. 98 Prozent waren überhöhten Ozonwerten ausgesetzt. Dabei sei nicht nur in Städten, sondern auch in einigen ländlichen Regionen ein zu hoher Grad an Luftverschmutzung gemessen worden.

Für Österreich zeigt der Bericht einerseits Erfolge - die seit 2010 geltenden Emissionshöchstmengen werden für Schwefeldioxid, Ammoniak und flüchtige organische Verbindungen (ohne Methan) unterschritten, bei Schwefeldioxid sogar deutlich unterschritten. Bei den Stickoxidemissionen und Feinstaubemissionen gibt es allerdings - trotz eines sinkenden Trends - immer wieder Grenzwertüberschreitungen. So sind laut EU-Bericht auch in Österreich an manchen Tagen bis zu 93 Prozent der Bevölkerung von Feinstaubwerten betroffen, die über dem EU-Zielwert liegen. Verkehr und Energiebereich sind die größten Emissionsquellen.