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Erfolg mit experimentellem Ebola-Impfstoff

Es ist eine schöne Erfolgsmeldung vor Weihnachten: Ein experimenteller Impfstoff gegen das tödliche Ebola-Virus zeigte in einer Studie in Guinea in Westafrika einen extrem hohen Schutzeffekt.

Insgesamt nahmen fast 12.000 Menschen an der Studie mit dem Impfstoff rVSV-ZEBOV teil. Rund die Hälfte (5837) erhielt den Impfstoff unmittelbar nach einem Kontakt mit einem Menschen, der bereits erkrankt war. In dieser Gruppe kam es in den Tagen danach zu keiner Ebola-Infektion. Im Vergleich dazu gab es in der Gruppe, die den Impfstoff erst 21 Tage nach einem möglichen Kontakt mit einem Infizierten erhielt, 23 Ebola-Fälle. Die Studienergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht.

"Diese Resultate kommen zu spät für all jene, die während der Ebola-Epidemie in Westafrika ihr Leben verloren haben", sagt Marie-Paule Kieny von der Weltgesundheitsorganisation und Hauptautorin der Studie. "Aber sie zeigen uns, dass wir bei einem künftigen Ausbruch nicht schutzlos sein werden." Wobei man aus dieser Studie nicht schließen kann, dass der Impfschutz bei 100 Prozent liegen wird, zumal es sich nur um Kurzzeitdaten handelt. Aber Experten gehen davon aus, dass die Schutzwirkung zwischen 70 und 100 Prozent betragen könnte - zumindest in den Wochen nach der Immunisierung. Und damit könnte ein künftiger großer Ausbruch möglicherweise verhindert und die Verbreitung des Virus rasch eingedämmt werden.

Zulassung im Jahr 2018?

Noch hat der Impfstoff der Firma Merck, Sharpe & Dohme keine Zulassung. Eine Zulassung in den USA wird für 2018 erwartet.Die "Global Alliance for Vaccines and Immunization" (GAVI) unterstützt die Impfstoff-Entwicklung mit fünf MIllionen US-Dollar.

Und es sind auch noch weitere Studien notwendig.

Während des Ebola-Ausbruchs zwischen 2013 und 2016 in West-Afrika haben sich laut WHO rund 29.000 Menschen infiziert, mehr als 11.300 Menschen starben. Viele Überlebende haben Spätfolgen wie Gelenkschmerzen, chronische Müdigkeit, Seh- und Hörprobleme. Viele sind auch innerhalb ihrer Dorfgemeinschaft stigmatisiert und ausgegrenzt.