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Eizellspende bis Zahnspange – das kommt 2015

Schon seit 13. Dezember müssen auf Speisekarten die 14 wichtigsten Allergene wie etwa Nüsse oder Senf ausgewiesen werden. Die Verordnung gilt für unverpackte Lebensmittel und kann auch mündlich durch geschultes Personal erfüllt werden. Was sich im kommenden Jahr sonst noch ändert:

Neues Fortpflanzungsgesetz

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Wegen des veralteten Gesetzes sind in den vergangenen Jahren Tausende Paare ins Ausland ausgewichen – im Februar soll endlich das neue Fortpflanzungsmedizingesetz in Kraft treten. Die Novelle ermöglicht lesbischen Paaren eine Samenspende und erlaubt die Eizellspende sowie die Samenspende durch einen Dritten bei einer künstlichen Befruchtung. Zudem wird unter gewissen Voraussetzungen die Präimplantationsdiagnostik erlaubt – also die Untersuchung der befruchteten Eizelle vor dem Einsetzen in die Gebärmutter.

Internet-Apotheken

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Das Geschäft mit Medikamenten aus dem Internet boomt – viele Angebote sind jedoch unseriös. Viele billige Online-Anbieter verschicken zweifelhafte Arzneien, manchmal sogar gefälschte, die wirkungslos oder sogar gesundheitsschädigend sein können. Ab 25. Juni dürfen nun auch öffentliche Apotheken sogenannte Human-Arzneispezialitäten verschicken – das gilt allerdings nur für rezeptfreie Arzneimittel. Die EU hat außerdem ein Logo entwickelt, das sichere Apotheken kennzeichnen soll. Dieses besteht aus einem Rechteck mit einem grauen und drei grünen Streifen – darüber liegt ein weißes Kreuz.

Gratiszahnspange

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Lange angekündigt, soll es ab 1. Juli endlich die Gratiszahnspange für Kinder und Jugendliche geben. Somit bekommen Kinder ab dem sechsten Lebensjahr bei schweren Fehlstellungen eine meist abnehmbare Spange. Den 12- bis 18-Jährigen werden bei medizinischer Notwendigkeit festsitzende Spangen finanziert. Wie schwer die Fehlstellung ist, entscheidet der Kieferorthopäde – es gibt kein Bewilligungsverfahren über den Chefarzt. Jährlich sollen rund 30.000 Kinder und Jugendliche davon profitieren.

Gesundheitshotline

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Internationale Vorbilder gibt es einige– etwa die Schweiz, Schweden oder Großbritannien: Heuer sollen Pilotprojekte für medizinische Hilfe am Telefon starten. Über die Hotline können sich Patienten an ausgebildete Berater wenden, die einschätzen, wie akut das Problem ist – im Notfall wird sofort ein Arzt geschickt. Die internationalen Beispiele haben gezeigt, dass etwa die Hälfte der Patienten so am Telefon beraten werden kann, dass sich der Arztbesuch erübrigt. Das soll die langen Wartezeiten in Ambulanzen und Wartezimmern reduzieren und die Kosten im Gesundheitssystem.

Turnstunde

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Die langjährige Forderung nach einer täglichen Bewegungseinheit wird ab dem Schuljahr 2015/’16 nun zumindest an Ganztagesschulen erfüllt. Dafür sollen Trainer aus Vereinen an Schulen geholt werden. Die Novelle soll spätestens im April als Gesetz fertiggestellt sein.

Trafik-Pflicht für E-Zigaretten

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Die gesundheitlichen Risiken von E-Zigaretten und E-Shishas sowie die Vorteile als Aufhör-Hilfe und die Nachteile als Einstiegs-Hilfe zum Rauchen werden von Experten noch immer diskutiert. Unterdessen wird der Verkauf von E-Zigaretten und E-Shishas ab 1. Oktober nur noch in Trafiken erlaubt sein. Das Finanzministerium begründet die Maßnahme mit gesundheitspolitischen Bedenken und dem Jugendschutz. Während die rund 6600 österreichischen Trafiken ihre Produktpalette damit erweitern dürfen, müssen sich die ca. 75 E-Zigarettenhändler etwas Neues überlegen.

Teil 3: Was sich Michael Chalupka, Leiter der Diakonie Österreich, für 2015 wünscht.