Ein preiswürdiges Trio
Die Waffen nieder, lautete das Motto von Bertha von Suttner, der ersten und einzigen Österreicherin, die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Die Waffen nieder, das ist auch das Leitmotiv der diesjährigen drei Ausgezeichneten: Ellen Johnson-Sirleaf, Leymah Gbowee und Tawakkul Karman kämpfen unter Einsatz ihres Lebens für Frieden und Demokratie in ihren bürgerkriegszerstörten Heimatländern. Vor allem aber stehen sie als leuchtende Beispiele dafür, dass es sich lohnt, trotz ständiger Todesdrohungen und Anfeindungen für ein besseres, gerechteres, gleichberechtigtes Leben zu streiten und das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.
Erste Araberin
Der Rat der Jemenitin Tawakkul Karman an ihre Landsfrauen: "Fragt nicht um Erlaubnis, wenn ihr eure Rechte einfordern wollt." Die 32-jährige dreifache Mutter und Journalistin ist die erste Araberin, die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird. Ihrem unerschrockenen Einsatz, der schon begonnen hat, bevor die Welt überhaupt wusste, was der Arabische Frühling ist, gilt der Preis wohl ebenso wie all jenen Frauen (und Männern), die sich trotz Lebensgefahr zu Protesten auf die Straße wagten. Und er darf wohl auch als ein ermutigendes Signal verstanden werden, nicht aufzugeben.
Anders als bei so manch früherer Preisvergabe - etwa jener an US-Präsident Barack Obama- gibt es an der diesjährigen Entscheidung nichts zu rütteln. Die drei ausgezeichneten Frauen stehen unisono für Mut, stählernen Willen und den
Wunsch nach einer besseren Gesellschaft. Dass sich dieser Einsatz lohnt, können zumindest die beiden Liberianerinnen Ellen Johnson-Sirleaf und Leymah Gbowee schon nachweisen. Die durchaus als hart und eigensinnig geltende Präsidentin Liberias und die Menschenrechtsaktivistin Gbowee führten das kriegsverwüstete afrikanische Land in eine Richtung, in der Zukunft heute wieder möglich ist.
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