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Stress steigert die Vorfreude

Erholungsforscher finden Weihnachtsstress gut. Sie behaupten, dass Menschen, die sich jetzt ein bisschen stressen, richtig handeln. Aus psychologischer Sicht wirkt der Stress vor und um Weihnachten auf die meisten Menschen eher positiv. Eine ungewöhnliche Sicht der Dinge. Gerhard Blasche, Erholungsforscher am Zentrum für Public Health der MedUni Wien, hat mehrere Erklärungen dafür. Unter anderem wird diese These durch epidemiologische Studien untermauert.

Kulturell verankert

Ein wesentlicher Aspekt sei die kulturelle Verankerung des Weihnachtsfests: „Es ist überall präsent. An diesem gemeinschaftlichen Zeichen kann man nicht vorüber gehen.“ Aufgrund seiner sozialen Komponente – Zusammenkommen der Familie, gemeinsam Zeit verbringen – werde es überwiegend positiv gesehen. Gleichzeitig wirkt der Weihnachtsstress aktivierend. „Die kürzeren Tage mit weniger Tageslicht und Kälte bewirken, dass sich der Mensch gedämpfter fühlt, weniger lustig und manchmal trübsinnig. Da tut die Weihnachtshektik durchaus gut. Sie aktiviert, gibt ein Ziel vor und schafft Vorfreude.“ Zu hohe Erwartungen und zu wenig an sich selbst zu denken sei allerdings kontraproduktiv, warnt Erholungsforscher Blasche.

Aktiveren sollte man sich speziell während der Feiertage, raten britische Forscher in einer soeben im Magazin Journal of Physiology veröffentlichten Studie. Es reichen kleine, aber regelmäßige Bewegungseinheiten, um die langfristigen Folgen des Überessens zu verhindern. Im Rahmen einer Studie mussten sich Probanden überessen, einer Gruppe wurde täglich 45 Minuten Sport "verordnet". Nach einer Woche waren die Blutzuckerwerte der „bewegten“ Gruppe stabil geblieben. In der Kontrollgruppe hatten sich die Werte deutlich verschlechtert.