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Die fünf positiven Effekte von Vereinssport

Wer in der Gemeinschaft eines Vereins Sport betreibt, der generiert daraus mehr Vorteile als ein individuell organisierter Sportler. Das ist nicht unbedingt neu, aber das ist positiv. Denn es bestätigt das, was man seit jeher vermutet hatte: Sämtliche Sportvereine atmen auf, allen voran die Bundes-Sportorganisation BSO.

Die Studie von Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der Meduni Wien kann keine genauen Zahlen vorlegen, muss sie aber auch nicht. Studiert wurde explizit die Literatur auf diesem Fachgebiet, medizinische Datenbanken wurden durchforstet und eingeordnet. Übrig blieben bei dem Doppelpass zwischen ÄrztInnen für eine Gesunde Umwelt (AGU) und der BSO 15 Original-Studien aus acht unterschiedlichen Ländern, die sich mit dem sportiven Menschen und den Folgen seines Treibens beschäftigten.

Kernaussagen

Am Ende standen fünf Kernaussagen als Fürsprecher für den vereinten Sport.

- Integration Die aktive Mitgliedschaft im Sportverein in der Jugend trägt zur Eingliederung in die Gesellschaft bei. Lieber ein gerader (sportlicher) Weg als die schiefe Bahn. Das gilt nicht nur für Jugendliche allgemein, sondern aufgrund der Aktualität besonders auch für Flüchtlinge. Hutter: "Wichtig ist, dass jugendliche Flüchtlinge nicht nur unter sich bleiben."

- Selbstvertrauen Eine Steigerung des Selbstwertgefühls hat man überall ausmachen können, ganz besonders aber bei jungen Mädchen.

- Physis und Psyche Vereinssport wirkt sich extrem positiv aus, nicht nur auf die Physis, sondern vor allem auf die Psyche. Dies zeigt sich deutlicher beim organisierten als beim individuellen Sport.

- Zufriedenheit Menschen, die Sport betreiben, sind laut Studien zufriedener als jene, die auf Bewegung weitgehend verzichten.

- Sozialisation Die Mitgliedschaft in einem Verein macht Spaß und bringt soziale Unterstützung mit sich. Der Trend zum Training in Fitness-Studios geht zwar ebenfalls in diese Richtung, "kann aber das nur zum Teil erfüllen", so Hutter.

Wobei alle an der Studie beteiligten Parteien festhalten wollen, dass Sporttreiben per se das Wichtigste ist. Der neue BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer: "Die Bewegungseinheit ist der Schlüssel zum Erfolg. Optimal wäre eine tägliche Bewegung schon im Kindergarten. Das hängt aber auch vom Elternverhalten ab. Denn es ist extrem schwer, Muster später umzustellen."

Kreislauf

Sport-Events wie der mittlerweile sehr beliebte Frauenlauf sind ein hervorragendes Zusatzprodukt, können aber die tägliche Arbeit der Sportvereine nicht ersetzen. Hundstorfer: "Diese Events sind tolle Signale. Diesen Schwung muss man für die Vereine mitnehmen. Event-Sport allein wäre aber viel zu wenig."

Der relativierende Nachsatz des Präsidenten: "Wir wollen ein Miteinander, und niemanden gegen den anderen ausspielen." Das gilt auch für die Finanzierung des Sports, wo die BSO Gesundheits- und Integrationsministerium zur Mitarbeit einlädt.

Fakt ist: Wer als Kind zum Sport gelangt, wird viel wahrscheinlicher bis ins hohe Alter in Bewegung bleiben. Und in der Regel auch gesünder. Wie gesagt, nichts Neues. Dennoch muss es immer wieder bestätigt werden.