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Der Kater mag keine Eier

Zichorie, gemischt mit grünem Frosch. Oder grünes Gemüse mit dem Fußschweiß eines Mannes: Die Babylonier, eine der ältesten Hochkulturen der Menschheitsgeschichte, pflegten vor Jahrtausenden übermäßigen Alkoholgenuss mit derartigen Mitteln zu behandeln. Ob diese Rosskuren wirkten, ist allerdings nicht überliefert.

Ein Allheilmittel gegen die körperlichen Folgen feucht-fröhlicher Abende kann aber auch die heutige moderne Wissenschaft nicht bieten. Immerhin konnten Forscher klären, warum es überhaupt zu einem Kater (Verballhornung des griechischen „katarhein“ für herunterfließen) kommt. Im Körper komme es zu einem „Stoffwechselgewitter“. Es entsteht durch den Abbau erhöhten Ethyl- und Methylalkoholspiegels. Das führt zu Dehydrierung – die wiederum hauptverantwortlich für Kopfschmerzen ist. Zusätzlich befeuert werden diese Abläufe durch Acetaldehyd im Blut. Es entsteht beim Abbau von Ethanol und ist für viele Kater-Symptome verantwortlich.

Die Symptome

Der trockene Mund am Tag danach ist eine Folge der entwässernden Wirkung von Alkohol.

Durch diese Dehydrierung kommt es zu Gefäßverengungen. Sie verursachen die oft heftigen Kopfschmerzen.

Bei Alkoholkonsum produziert der Körper mehr Magensäure. Diese reizt die empfindlichen Magenschleimhäute und ist für Übelkeit verantwortlich.

Weiche Knie bekommt man häufig, weil durch den Alkoholkonsum der Elektrolyte-und Glucose-Haushalt durcheinandergerät.

Hilfe

Zu 100 Prozent ist ein Kater – in Norwegen liebevoll kuppelhue (Kuppelkopf) genannt – allerdings nur durch Abstinenz zu vermeiden. Das ist für viele keine Alternative. Rund um den Globus schwört man auf die unterschiedlichsten Kater-Rezepte. In New Orleans etwa auf die Yak-a-mein-Suppe, die US-Soldaten als Geheimwaffe nach dem Korea-Krieg in ihre Heimat mitbrachten. Sie enthält – wie übrigens viele ähnliche Rezepte – Zutaten, die den Organismus wieder versöhnlicher stimmen. Die Suppe basiert auf Salz und Sojasauce, die Nudeln versorgen mit Kohlenhydraten, das Fleisch mit Proteinen. Als Krönung wird ein hart gekochtes Ei zugefügt.

Eier sind überhaupt ein guter Tipp für Katergeplagte. Sie enthalten die Aminosäure Zystein, die den Abbau von Acetaldehyd fördert.

Andere schwören wiederum auf eine ordentliche fettreiche Unterlage. Dass der Rausch dann aber mäßiger ausfällt, widerlegen Mediziner. Die feste Nahrung sorge lediglich für eine Zeitverzögerung. Der Körper kann pro Stunde nicht mehr als 15 Milliliter reinen Alkohol abbauen. Das heißt: Heute pro Stunde nicht mehr als ein kleines Bier, 150 ml Wein oder 30 ml Schnaps trinken.