Wissen

"Bababa": Babys lauschen am liebsten ihren Altersgenossen

Da können Eltern noch so hoch und freudig tirilieren: Babys scheinen das Gejauchze anderer Babys vorzuziehen. Das geht zumindest aus einer US-kanadischen Untersuchung hervor: Die Minis lauschten dabei ihren Altersgenossen um 40 Prozent länger als Erwachsenen, berichtete Linda Polka von der McGill University am Mittwoch auf der Jahrestagung der Amerikanischen Akustikgesellschaft in Minneapolis.

Faszinierendes "Bababa"

Die Wissenschafter um Polka hatten fünf Monate alten Säuglingen am Computer erzeugte Laute vorgespielt, deren Klangbilder denen von Erwachsenen oder aber denen von Gleichaltrigen entsprachen. Die Babys saßen dabei vor einem Bildschirm, auf dem ein Schachbrettmuster abgebildet war. Indem sie den Kopf vom Bildschirm abwendeten, konnten die Babys den Sound abstellen. Das " " anderer Säuglinge faszinierte sie dabei am meisten. Weitere Tests mit siebenmonatigen Kindern bestätigten die Vorliebe für den Sound von Altersgenossen.

Mütter und Väter sollten trotzdem selbstverständlich nicht aufhören, in hoher Stimme mit ihrem Nachwuchs zu reden und zu brabbeln, betont Polka. Der spezielle Resonanzboden der kleinen Körper wirke offenbar besonders stark stimulierend und löse manchmal positive Gefühle aus. "Das könnte Kinder motivieren, selbst vokal aktiv zu sein." Letztlich unterstütze dies womöglich die Entwicklung des Sprechens.

Baby Talk entschlüsselt

Vergangenes Jahr publizierten US-amerikanische Wissenschafter des Princeton Neuroscience Institute eine Untersuchung zu den grundlegenden Merkmalen der mütterlichen Babysprache. Dass Baby Talk, wie das abgewandelte Sprechverhalten auch genannt wird, gut fürs Kind ist, konnten Forscher bereits in der Vergangenheit belegen: Die Aufmerksamkeit des Nachwuchses wird geweckt und die emotionale Bindung zwischen Eltern und Kind gestärkt. Außerdem unterstützt Baby Talk das Kind beim Erlernen der Sprache.

Die Forscher des Princeton Neuroscience Institute widmeten sich erneut den Merkmalen des Baby Talk – und fanden Spannendes heraus. Neben Aussprache und Tonhöhe ist noch ein weiteres Charakteristikum typisch für die Babysprache. Bei Müttern verändert sich den Forschern zufolge auch die Klangfarbe, also das Timbre, der Stimme, wenn sie mit ihren Sprösslingen sprechen.