HIV: Fast normale Lebenserwartung für junge Patienten
Von Ernst Mauritz
Es ist eine positive Meldung zum Thema HIV und Aids: Wer heute mit einer Therapie gegen das Aids-Virus HIV beginnt, hat eine praktisch normale Lebenserwartung. Zwanzigjährige, die im Jahr 2010 mit der Therapie begonnen haben, werden laut Prognosen rund zehn Jahre länger leben als jene HIV-Patienten, die seit 1996 Medikamente gegen ihre Infektion nehmen.
Das ist das Ergebnis einer großen Studie der Universität von Bristol, die jetzt im Fachmagazin The Lancet HIV veröffentlicht wurde. Neue Medikamente haben weniger Nebeneffekte und sind effizienter beim Stopp der Virenvermehrung im Körper. Dies gelingt mit einer Kombination von drei oder mehr Wirkstoffen.
Für die Studie wurden die Daten von 88.504 Menschen aus 18 europäischen Ländern und Nordamerika untersucht, die zwischen 1996 and 2010 mit einer Anti-Virus-Therapie begonnen haben.
Einer der größten Erfolge
Die HI-Therapie ist einer der größten medizinischen Erfolge der vergangenen 40 Jahre. Doch trotz dieses Erfolgs warnen HIV-Spezialisten: Ein Leben lang Medikamente einnehmen sei keine Kleinigkeit und für viele Menschen belastend, Nebenwirkungen können auch heute auftreten. Es dürfe deshalb auf keinen Fall die Infektionsvorsorge zurückgefahren werden.
Die Presseaussendung der Universität Bristol können Sie hier lesen.