Zukunft des Bezahlens: Per Fingerprint zum Geld
Von Christine Klafl
Für jene, die meinen, nur Bares sei Wahres, hat Harry Gatterer Beruhigendes parat: Bargeld werde es noch lange geben, meint der Chef des Zukunftsinstituts. Dieser internationale Thinktank für die Trendforschung hat sich für die jüngste Publikation mit der Zukunft des Bezahlens beschäftigt. Geld an sich sei ja schon völlig fiktiv und letztlich nur ein Medium, auf das man sich verständigt habe, sagt Gatterer. Bargeld ist aber auch die einzige Möglichkeit, Geld wirklich spüren zu können. Trotzdem gehen die Experten im Zukunftsinstitut davon aus, dass das Bezahlen künftig noch viel komplexer wird als derzeit. Die möglichen Auswirkungen:
Parallelwelten
Neben dem bekannten Finanzsystem werden sich mehr und mehr virtuelle Geldsysteme entwickeln. Ob Bitcoin oder anderes – das Problem mit der Sicherheit "ist eine große Herausforderung", sagt Gatterer.
Geld aus der Cloud
Aus den unzähligen Apps, die derzeit im Geldbereich entstehen, könnte sich eine eigene Geld-Cloud als digitale Geldtasche entwickeln.
Identifizierung
Es muss nicht immer ein Code sein. Gatterer hält es für durchaus wahrscheinlich, dass man bald auch im Alltag per Fingerabdruck bezahlt. Der Fingerprint würde dann auch den Zugang zur Cloud öffnen.
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In der wachsenden Sharing-Ökonomie verliert Geld etwas an Bedeutung. "Weil wir in Geld ticken", wie es Gatterer beschreibt, wird es aber auch im neuen Lifestyle Geld geben. Bezahlt wird oft digital, doch Bargeld bleibt schon aufgrund des Wunsches nach der Anonymität beim Zahlen beliebt.
Bank der Zukunft
Geldgeschäfte, Informationen – vieles ist via Internet zu erledigen oder zu besorgen. Die soziale Interaktion, also das Gespräch mit dem Berater, bleibt aber wichtig.