"Nicht genügend": Jede zweite Führungskraft sorgt sich um Wirtschaftsstandort
Fast jeder zweite Befragte bewertet die allgemeine Stimmung am Wirtschaftsstandort Österreich mit "Genügend" oder "Nicht genügend", zeigt eine Erhebung von Deloitte unter 600 Führungskräften.
Beklagt werden hohe Unternehmens- und Einkommensbesteuerung, überbordende Bürokratie sowie ein Mangel an Fachkräften. "Wir sind im Retourgang unterwegs statt im Überholgang", so Deloitte-Österreich-Chef Harald Breit.
Österreich fällt als Wirtschaftsstandort zurück
Auch in internationalen Rankings sei Österreich zuletzt zurückgefallen, etwa im World Competitiveness Ranking habe der Wirtschaftsstandort deutlich eingebüßt, sagte Breit am Montag bei einem Pressegespräch. Der Unternehmensberater empfiehlt daher die Senkung der Einkommen- und Mehrwertsteuer sowie der Lohnnebenkosten, eine Vereinfachung der Bürokratie, einen Ausbau der Betreuungsangebote für Kleinkinder, erleichterte Zuverdienstmöglichkeiten für Pensionistinnen und Pensionisten sowie einen schnelleren Arbeitsmarktzugang und eine Qualifizierungsoffensive für Menschen mit Migrationshintergrund.
Wettbewerb um Arbeitskräfte
"Wir müssen raus aus dem Steuerschwitzkasten", sagte Breit. Steuerschritte nach unten dürften nicht nur kosmetisch sein, im 1- bis 2-Prozentpunkte-Bereich, sondern sollten sich in einer Größenordnung von 5 Prozentpunkten bewegen, so Herbert Kovar, Managing Partner im Bereich Tax & Legal bei Deloitte Österreich. "Wir stehen mit anderen Ländern in starkem Wettbewerb um Arbeitskräfte und da müssen wir die Nase vorne haben, sonst kommen sie nicht", sagte Kovar. Eine der wichtigsten Stellschrauben sei, was den Menschen unter dem Strich übrig bleibe.