Wirtschaft

Überholspur für Lieferanten und Handwerker?

Wiens Unternehmen leiden nach Angaben der Wirtschaftskammer Wien immer öfter unter Beeinträchtigungen im Straßenverkehr. Abgesehen von Anwohner-Parkzonen gibt es vor allem ein Problem, das die Waren- und Güterlieferungen in die Stadt und ihre Betriebe erschwert. Die Lieferanten, Gewerbebetriebe und Handwerker, die ihre Dienste in Wien anbieten, stecken sehr oft in Staus auf wichtigen Einfallsstraßen, wie zum Beispiel der Triester Straße im zehnten Wiener Gemeindebezirk.

Laut Wirtschaftskammer kommt es dabei zu Verzögerungen, die weitreichende Folgen haben können. Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien, schlägt vor, auf wichtigen Einfallstraßen eigene "Wirtschaftsspuren" einzurichten.

Einführung einer Wirtschaftsspur

„Die Wiener Mobilitätswirtschaft würde sich freuen, gemeinsam mit der Stadt ein Pilotprojekt 'Wirtschaftsspur' zu starten. Auf ausgesuchten und geeigneten Straßenzügen wollen wir testen, ob Wirtschaftsspuren eine Beschleunigung des Lieferverkehrs bewirken“, meint Sertic. „In vielen Bereichen der Innenstadt gibt es nur gewisse Zeitfenster, in denen mit Lastwagen geliefert werden darf. Steckt der Lkw im Stau, können Betriebe und Geschäfte in diesen Zonen nicht mehr beliefert werden. Das schadet den Unternehmern, aber auch den Kunden, die auf die Waren warten, massiv. Nachsatz: „Dabei würde auf einer mehrspurigen Straße in einem Fahrstreifen in einer zeitlich klar definierten Spanne von etwa drei Stunden der Wirtschaftsverkehr bevorrangt.“

Probespur auf der Triester Straße

Als Fahrzeug des Wirtschaftsverkehrs sollen in der Pilotphase jeder große und kleine LKW sowie Omnibus und Fahrzeuge des Taxi- und Mietwagengewerbes gelten. "Die Wirtschaftsspuren würden somit dem gewerblichen Personen- wie Gütertransport, aber auch dem Werkverkehr offen stehen“, meint Sertic. Er räumt ein, dass Wirtschaftsspuren für Wien zwar neu wären, diese aber in anderen Städten durchaus praktikabel und im Verkehrsgeschehen auch akzeptiert sind. Seric: „So hat Salzburg in der Vogelweider Straße, einer wichtigen Einfahrtsroute vom Autobahnknoten Salzburg Nord, eine Wirtschaftsspur, die Bussen und LKW zur Verfügung steht, eingerichtet - mit großem Erfolg“. Für Wien regt er deshalb an, die Triester Straße und die Lassalle Straße in die engere Wahl eines solchen Pilotprojekts „Wirtschaftsspur“ zu nehmen.