Wirtschaft

Will Wüstenrot Beteiligung an Oberbank und BTV veräußern?

Diese Gerüchte sind in der Bankenbranche nicht ganz neu, aber sie halten sich derzeit besonders hartnäckig. Demnach soll die Genossenschaft Wüstenrot Wohnungswirtschaft, die Eigentümerin der Wüstenrot Bausparkasse, beabsichtigen, ihre Beteiligungen an der Oberbank und an der Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) zu verkaufen. Die Beteiligung an der Oberbank beträgt 4,5 Prozent und an der BTV 2,5 Prozent.

Wüstenrot ist in beiden Fällen Syndikatspartner: im Syndikat bei der BTV mit der Oberbank, der BKS Bank AG („BKS“) und der Generali 3Banken Holding sowie im Syndikat bei der Oberbank unter anderem gemeinsam mit der BKS und der BTV. Laut Branchenkennern gibt es in den Syndikatsverträgen sogenannte Vorkaufs- und Aufgriffsrechte.

Will Wüstenrot ihre Oberbank-Aktien verkaufen, können die BTV und die BKS die Oberbank-Aktien zu einem „bewerteten Preis“ erwerben. Ähnliches gilt bei der BTV. Der Börsenkurs der Oberbank-Aktie beträgt derzeit 99,40 Euro, der Kurs der BTV-Aktie liegt zur Zeit bei 34,40 Euro.

Kein Dementi

Was den gesamten Fall angeht, fällt auf, dass die Beteiligten sehr zugeknöpft sind. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass die 3-Banken-Gruppe Oberbank, BTV und BKS mit dem gewichtigen Mitgesellschafter Bank Austria seit Längerem in einem rechtlichen Clinch liegt.

So teilt die Wüstenrot-Genossenschaft dem KURIER knapp mit: „Wir kommentieren Ihre Anfragen derzeit nicht. Bitte um Verständnis.“ Auch Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger meint: „Wir können das nicht kommentieren.“ Und die BTV schließt sich den beiden anderen „kommentarlos“ an. Dementis klingen aber anders.