Wirtschaft

Steak-Restaurant Frank's plant Sanierung

Die Wiener Gastronomie-Gruppe von Klaus Piber will sich sanieren und hat dazu drei Sanierungsverfahren und ein Insolvenzverfahren für ihre Restaurant-Betreibergesellschaften beantragt. Neben der E.A.G. GastronomiebetriebsgmbH, die das Zwei-Hauben-Lokal Yohm am Wiener Petersplatz 3 betreibt, hat auch die A.E.A. Gastonomie Betriebs GmbH, die das Steak-Restaurant "Frank's - American Bar & Restaurant & Music" am Laurenzerberg in der Wiener Innenstadt unterhält, Insolvenzverfahren beantragt. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände AKV, Creditreform und KSV1870 dem KURIER. Unternehmen wird fortgeführt.

Außerdem wurden über weitere zwei Gesellschaften, die XOG Gastronomie BetriebsgmbH, die das Restaurant XO-Noodles in der Wiener Mahlerstraße betreibt, und die C.U.G. Gastronomie BetriebsgmbH, die das Restaurant Mercado unterhält, am Montag Insolvenzverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.

Lokale geöffnet

Alle vier Lokale sollen fortgeführt werden, behauptet Piber. Die Restaurants Yohm, Frank's, XO-Noodles und Mercado sind weiterhin geöffnet, und der Betrieb mit 80 Mitarbeitern geht laut Piber ganz normal weiter.

"Ich komme meinen Pflichten als Geschäftsführer nach und setzte die entsprechenden Schritte. Wir machen auf Eigeninitiative eine geordnete Sanierung unserer ganzen Firmen-Gruppe, denn die Betriebe hängen zusammen", sagt Gastronom Klaus Piber zum KURIER. "Man muss die Betriebe gemeinsam sanieren, denn es bestehen gegenseitige Haftungen". Nachsatz: "Wir sperren kein Lokal zu, sondern werden diese Betriebe wieder auf gesunde Beine stellen. Der Sommer war für uns eine Katastrophe und es gibt auch sehr viele andere Betriebe, die das gleiche Problem hatten."

Ein Widerspruch?

Im Insolvenzantrag der XOG Gastronomie Betriebs GmbH heißt es hingegen, dass "das Unternehmen mangels Kostendeckung nicht weitergeführt werden kann". Die XOG hat 130.000 Euro Schulden und beschäftigt lediglich sechs Arbeiter.

Das Frank's hat rund 200 Sitzplätze. Ihre Betreibergesellschaft A.E.A. Gastronomie Betriebs GmbH hat rund eine Million Euro Schulden, 35 Jobs sind von der Insolvenz betroffen. Die Gastro-Gesellschaft gehört zu 100 Prozent Klaus Piber selbst. "Das Vermögen besteht im Wesentlichen aus dem Warenlager und der Betriebs- und Geschäftsausstattung", heißt es in dem sehr knapp gehaltenen Insolvenzantrag. "Eine Fortführung des Unternehmens ist derzeit geplant und die Sanierungsplanquote soll aus dem laufenden Betrieb erwirtschaftet werden."

Wie schon bei der Schwestergesellschaft E.A.G. wird auch hier "die sommerliche Hitzewelle" und der damit verbundenen Umsatzrückgang als Insolvenzursache angeführt. Den 51 Gläubigern wird 20 Prozent Quote geboten. Im Vorjahr wurden die Schulden laut Firmencompass noch mit 905.000 Euro beziffert, der Bilanzgewinn mit 284.400 Euro und der operative Gewinn betrug 91.400 Euro. Der Umsatz betrug 2014 rund 2,3 Millionen Euro

Pleite der Schwester-Gesellschaft

Erst gestern, Montag, hatte Piber für die Schwestergesellschaft Wiener E.A.G. GastronomiebetriebsgmbH, die das Zwei-Hauben-Lokal Yohm am Petersplatz 3 betreibt, einen Insolvenzantrag gestellt. Laut Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform beschäftigt diese Firma 30 Mitarbeiter. Die Schulden betragen 710.000 Euro. Das Lokal am Petersplatz 3 wird von der Piber GmbH als Hauptmieter an die E.A.G untervermietet. Die Piber GmbH gehört je zur Hälfte Klaus Piber und der slowakischen International Hospitality Concepts k.s.. Klaus Piber ist auch geschäftsführender Alleingesellschafter der E.A.G. GastronomiebetriebsgmbH.Detail am Rande: Im Jahr 2010 eröffnete Piber das Wiener Gasthauskonzept "Grünauer" in Kansas City, USA.