Konsumrausch bleibt aus
Im Vorjahr brach das Weihnachtsgeschäft mit 1,57 Mrd. Euro Umsatzrekorde. Heuer allerdings sitzen die Geldtaschen nicht so locker: Bisher ist das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel um ein Prozent zurückgegangen - ohne Berücksichtigung der Teuerungsrate von zuletzt 2,8 Prozent. Im 3. Quartal lag der Umsatzanstieg nominell bei plus 0,4 Prozent, inflationsbereinigt gab es ein Minus von 1,7 Prozent. Für das Gesamtjahr geht der Handel von einem realen Umsatzrückgang aus.
360 Euro geben die Österreicher im Weihnachtsfieber pro Käufer aus - um zehn Euro weniger als im Vorjahr, inklusive Inflationsrate wären es rund 20 Euro weniger. In den vergangenen fünf Jahren bleiben die Ausgaben kaufkraftbereinigt ziemlich konstant bei knapp über 300 Euro.
Die Zahl der Konsumverweigerer liegt konstant bei rund zehn Prozent liegt. Stark im Zunehmen ist weiterhin der Einkauf über das Internet - rund ein Viertel der Konsumenten wird heuer auch online bestellen. Insgesamt betrachtet dürfen sich die Sportartikelhändler freuen, während es bei den Jüngsten so manche Tränen geben dürfte - den stärksten Rückgang verzeichnet der Einzelhandel beim Spielzeug.
Der Handel setzt nun auf den "Trend zum Late-Shopper", so Spartenobfrau Bettina Lorentschitsch. Statistisch ist dieser aber nicht eindeutig. Zwar wird heuer mit einem Zuwachs gerechnet, im Vorjahr gab es aber gegenüber 2010 einen Rückgang. Dass die bereits angelaufenen Rabattaktionen ein Indikator für ein schwächeres Geschäft wären, relativiert Lorentschitsch. Dies müsse man von Branche zu Branche betrachten, so würde der Bekleidungshandel unter dem warmen Winter leiden, müsste aber seine Lager räumen, weil im Jänner die neue Ware kommt.
Gut geplant oder spontan gekauft
Ein Viertel der Österreicher verwendet für den Weihnachtseinkauf mehr als fünf Tage, ein Drittel benötigt dafür zwei bis drei Tage und elf Prozent trotzen dem Weihnachtsstress und kaufen gar nichts. Der Rest benötigt vier bis fünf Tage oder kauft alles auf einmal ein, geht aus Daten der KMU Austria hervor.
Die Zahl derer, die lange planen, ist demnach mit 44 Prozent nahezu genauso hoch wie die Zahl jener Käufer, die sich spontan entscheiden.