Wirtschaft

Was die Entwicklungen im Handel bestimmt

Der HANDELSTAG 2016 am 20.10. in der Wiener Hofburg stand ganz im Zeichen möglicher Zukunftsentwicklungen im Wiener Handel. Gemäß den Worten von John Galsworthy "Wenn sie nicht über die Zukunft nachdenken, können sie keine haben" wurden die Ergebnisse einer Szenarioplanung präsentiert. Key-Note-Speaker war der Wiener Mathematiker und Bestseller-Autor Rudolf Taschner, die 700 Besucher in die faszinierende Welt der Zahlen entführte.

Sein Resümme: Trotz Digitalisierung muss der stationäre Handel weiter Bedürfnisse wecken, denn das Einkaufs-Lustgefühl am Computer ist enden wollend. "Derzeit befinden wir uns in einer Mischform aus allen vier Szenarien. Um hier den Kurs in Richtung Best Case Szenario zu bestimmen, ergeben sich daraus verschiedene Handlungsableitungen", erklärt der Obmann der Sparte Handel, Rainer Trefelik.

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Für die Interessen des Handels

Es müssen administrative Freiräume geschaffen werden, gemäß dem Motto "Stadtentwicklung sollte für und nicht gegen den Handel erfolgen". Dies beinhaltet den Abbau von regulatorischen Beschränkungen und realitätsfremden Detailregulierungen, Flexibilisierung der Arbeits- und Öffnungszeitenregelungen, Einbeziehung des Handels in Stadt- und Raumplanungskonzepte. Im Mittelpunkt stehen für Trefelik dabei die Erreichbarkeit der Geschäfte und die Gestaltung des öffentlichen Raumes. "Zu viele Ringsperren, zu viele Straßenkünstler, zu viel Anrainerparkplätze sind hier kontraproduktiv und behindern die positive Entwicklung des Handels" warnt Trefelik.

Digitalisierung als bestimmender Trend

Digitalisierung und neue Technologien im Handel werden auch in den nächsten Jahren die Entwicklungen im Handel bestimmen. Hier geht es um die Schaffung von regionalen digitalen Plattformen, die sich als Ergänzung zum stationären Handel sehen und durch ihre Dienste Kunden auch wieder in die Geschäfte bringen. "Wichtig ist dabei, dass die Wertschöpfung in Österreich bleibt und nicht internationale Konzerne unterstützt werden, die in unserem Land kaum Steuern zahlen", meint der Handelsobmann. Weiters ist es auch notwendig, dass die Händler selbst die neuen Technologien optimal einsetzen.

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Dazu wird die Sparte Handel ab November 2016 die im Frühjahr erfolgreich gestartete E-Commerce Workshopreihe wiederholen. Als weitere aktive Unterstützung bietet die Interessenvertretung ab sofort ein neu geschaffenes E-Commerce-Servicecenter als 1. Anlaufstelle zu allen Fragen des Online-Handels an.

Stationäres Einkaufserlebnis wichtig

Trotz enormer Wachstumsraten im E-Commerce wird der weitaus überwiegende Teil des Einzelhandels auch 2025 noch in stationären Geschäften stattfinden. Der Mensch bleibt also der bestimmende Faktor im Handel. Hier geht es darum, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, noch besseres Service und Beratungsdienstleistungen anzubieten, branchenübergreifende Kooperationen und Allianzen einzugehen. "Schließlich ist das persönliche Einkaufserlebnis noch immer die treibende Kraft und der Motor des Handels für Einwohner und Touristen in der Stadt", ist Trefelik überzeugt.

Mehr Informationen unter: wko.at/wien/handel

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