Live-Ticker: Griechenland wählt
Von Evelyn Peternel
21:46 Die griechische Sozialisten-Partei PASOK hat laut APA zur Bildung einer Regierung aus allen großen Parteien einschließlich des radikalen Linksbündnisses SYRIZA aufgerufen, das die europäischen Sparauflagen ablehnt. Die PASOK sei sich ihrer entscheidenden Rolle vollkommen bewusst, sagte Partei-Chef Evangelos Venizelos am Sonntagabend. Griechenland müsse am Montag eine Regierung haben.
21:43 Samaras trifft laut BBC am Syntagma-Platz in Athen ein, um mit seinen Anhängern den Sieg zu feiern.
21:35 Laut griechischen Medienberichten soll Alexis Tsipras (SYRIZA) Antonis Samaras von den Konservativen bereits zum Sieg telefonisch gratuliert haben.
21:10 "Ich bin erleichtet. Ich bin für Griechenland und Europa erleichtert. Sobald als möglich werden wir eine Regierung bilden." Das soll Samaras laut Reuters beim Verlassen seines Büros gesagt haben.
21:00 Nach der ersten offiziellen Hochrechnung zeichnet sich laut Reuters folgendes Wahlergebnis ab: Neue Demokratie 29,5 Prozent, SYRIZA 27,1 Prozent, PASOK 12,3 Prozent, Demokratische Linke 6,2 Prozent, KKE (Kommunisten) 4,5 Prozent, Unabhängige Griechen 7,6 Prozent, Goldene Morgenröte 7 Prozent.
20:45 Die Konservativen erklärten sich bereits zum Wahlsieger und riefen zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit auf, berichtet die APA. So oder so, hat die linke Partei SYRIZA ein beeindruckendes Ergebnis erzielt. 2009 hatte die Partei nur 4.6 Prozent erzielt, im Mai unter 17 Prozent.
20:40 Die BBC zitiert neueste Zahlen aus dem griechischen Innenministerium und kommt auf 29,5 Prozent für die Neue Demokratie und 27,1 Prozent für die SYRIZA.
20:27 Laut dem Guardian könnte es erneut zu den selben Problemen bei der Koalitionsbildung kommen wie schon bei der letzten Wahl: PASOK wolle nämlich nur an einer Koalition teilnehmen, wenn auch SYRIZA dabei sei. Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage kann man allerdings nicht qualifizieren - das britische Blatt bezieht sich auf Twitter-Meldungen.
20:18 Nach Angaben der Zeitung Kathimerini kommt die ND nach Auszählung von 23,1 Prozent der Stimmen auf 30,87 Prozent. Die Radikallinken (SYRIZA) erhielten 25,62 Prozent, die Sozialisten (PASOK) 13,18 Prozent, die Unabhängigen Griechen 7,38 Prozent und die Rechtsradikalen (XA) 6,87 Prozent. Diese Zahlen können sich im Lauf des Abends weiter ändern.
20:04 Reuters hat erste verlässliche Zahlen aus dem Innenministerium: Bei der Parlamentswahl in Griechenland führt die konservative Neue Demokratie nach Auszählung von rund 15 Prozent der Stimmen. Nach Angaben des Innenministeriums entfallen demnach auf die Neue Demokratie 31,1 Prozent der Stimmen. Das radikale Linksbündnis SYRIZA, das die Bedingungen für internationale Hilfen ablehnt, komme auf 25,4 Prozent. Schwankungsbreite seien drei Prozent.
19:57 Anhänger der konservativen Neuen Demokratie haben sich in einer ersten Reaktion erleichtert über das starke Abschneiden ihrer Partei gezeigt, berichtet die APA.
19:55 Der Guardian befeuert Gerüchte, wonach SYRIZA-Chef Alexis Tsipras im Laufe des Wahlabends das zweite Mal Vater geworden sei.
19.48 Athen fehlt noch komplett in den Prognosen, berichtet die APA. Mehr Stimmen für SYRIZA sind damit möglich.
19:45 Unsere Korrespondentin Ingrid Steiner-Gashi berichtet von der aktuellen Mandatsverteilung laut Exit Poll: Nea Dimokratia als stärkste Kraft mit 127 Sitzen, SYRIZA 72 Sitze, Pasok 32 Sitze - demnach ginge sich eine Koalition zwischen ND und Pasok locker aus, für eine Mehrheit bräuchten sie 151 Sitze. Sie könnten damit ohne das Linksbündnis SYRIZA regieren.
19:39 Die zweite Runde der Exit Polls ist da (Zahlen laut dem griechischen Sender Antenna TV) - die Konservativen liegen vorn:
ND 28,6-30 %
SYRIZA 27-28,4 %
PASOK 11-12,5 %
Unabhängige Griechen 6,8-7,8 %
Goldene Morgenröte 6,5-7,1 %
DIMAR 5,8-6,6 %
KKE 4,8-5,6 %
19:23 Angela Merkel, Mario Monti und François Hollande verschieben ihre Abreise nach Mexiko, wo morgen der G-20-Gipfel beginnt, melden The Guardian und verschiedene Stimmen auf Twitter.
19:20 Der Präsident des Europäischen Parlaments ruft laut Zeit zur Gelassenheit auf: "Wer immer am Ende die neue Regierung führen wird – wir sollten nicht in Panik verfallen, Ratschläge erteilen oder mürrisch schmollen", sagt Martin Schulz.
19:12 Eine zweite Runde der Exit Polls wird für 19.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit erwartet - die anfängliche Ankündigung, es gebe die Ergebnisse der Nachwahlbefragung schon um 19 Uhr, hat nicht gehalten.
19:06 Laut BBC-Kommentatoren gilt es zu bedenken, dass die Exit Polls nicht hundertprozentig zuverlässig seien: Sie würden schließlich nur 80 Prozent der Wählerstimmen repräsentieren.
19:00 Nach Berechnungen der griechischen Zeitung Kathimerini kann jene Partei, die im Endergebnis auf dem ersten Platz landet, auf Grund des Wahlsystems mit 130 der 300 Sitze im Parlament rechnen. Das berichtet die Nachrichtenagentur ANSA - der Sieger bekommt einen "Bonus" von 50 Parlamentssitzen. Für eine absolute Mehrheit sind 151 Sitze nötig. Damit werde der sozialistischen PASOK, die mit zehn bis 12 Prozent der Stimmen rechnen kann, eine Schlüsselrolle bei der Bildung einer Koalition zukommen. Der Führer der faschistischen "Goldenen Morgenröte", Nikos Mihaloliakos, zeigte sich indes nach Veröffentlichung der Exit Polls hoch erfreut. Seine Partei sei gegenüber den Wahlen vom 6. Mai vom sechsten auf den vierten Platz aufgestiegen.
18:54 Eine erste Grafik der APA zu den bisherigen Ergebnissen - fußend auf mehreren Nachwahl-Befragungen - liegt vor (siehe Bild).
18:30 Mit einem zuverlässigen Ergebnis dürfte vorerst nicht zu rechnen sein: Die beiden führenden Parteien liegen zu knapp beieinander, um einen tatsächlichen Sieger küren zu können. Ein aussagekräftiges Auszählungsergebnis dürfte vermutlich erst in den späten Abendstunden oder frühen Morgenstunden zu erwarten sein. Bei Journalisten soll das Ergebnis der Nachwahlbefragung nur auf Kopfschütteln gestoßen sein, berichtet die APA - mit einem solch knappen Ausgang hat wohl keiner gerechnet.
18:25 Die kleineren Parteien schnitten übrigens deutlich schlechter als beim letzten Wahlgang am 6. Mai ab: Die Unabhängigen Griechen (ANEL) kamen auf 6 bis 7,5 Prozent, ebenso wie die faschistische Goldene Morgenröte (XA). Damit dürfte die ausländerfeindliche Partei, die mit Prügel-Aktionen vor der Wahl von sich reden machte, erneut ins Parlament einziehen. Die Demokratische Linke (DIMAR) kommt laut der Befragung auf 5,5 bis 6,5 Prozent der Stimmen. Die Kommunisten (KKE) erreichten demnach 5 bis 6 Prozent.
18:08 Kopf-an-Kopf-Rennen: Die konservative Neue Demokratie hat Nachwahlbefragungen zufolge zwischen 27,5 und 30,5 Prozent der Stimmen erhalten. Das radikale Linksbündnis SYRIZA kam laut Exit-Polls demnach am Sonntag auf 27 bis 30 Prozent, die sozialistische PASOK erreichte zehn bis zwölf Prozent, wie fünf Meinungsforschungsinstitute mitteilten.
18:00 Die Wahllokale schließen. Wir warten auf die ersten Hochrechnungen. Laut Exit-Polls führt Nea Dimokratia.
17:55 Laut Net TV wäre die Wahlbeteiligung noch niedriger gewesen als im Mai. Die Wahllokale schließen in fünf Minuten.
17:54 Auch der frühere griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou äußerte sich. In einem Interview mit dem Fernsehsender BBC machte Papandreou am Sonntag die "Architektur des Euro" als Hauptgrund für die gegenwärtige Krise aus. Nicht Griechenland, sondern "tiefer liegende Probleme" in der Eurozone seien dafür verantwortlich.
Wenn Griechenland mehr Zeit eingeräumt würde, könnte Athen die Bedingungen des Rettungsprogramms erfüllen. "Der Euro hält uns stabil," sagte Papandreou. Ein Austritt aus der Eurozone würde einen Ansturm auf die Banken, hohe Inflation, Lohnkürzungen und Wachstumsabfall zur Folge haben. "Es wäre eine große Katastrophe."
Griechenland allein sei nicht das Problem. "Wenn das so wäre, könnte man Griechenland ja einfach rausschmeißen."
Bei der Wahlfeier der Konservativen am zentralen Syntagma-Platz waren zunächst nur Journalisten anwesend. Kamerateams aus mehr als einem Dutzend Ländern waren vor Ort, um Reaktionen einzufangen, die Anhänger der Partei ließen zunächst aber auf sich warten. Das Ergebnis der Nachwahlbefragung stieß auf Kopfschütteln bei den Journalisten. Ein zuverlässiges Auszählungsergebnis dürfte vermutlich bis in die späten Abendstunden oder frühen Morgenstunden auf sich warten lassen.
17:52 Heutige Statements der Spitzenkandidaten Samaras und Tsipras zu den Wahlen:
Samaras (Konservative): "Das griechische Volk bekommt heute eine Chance zu sprechen. Ein neuer Morgen für die Griechen kommt".
Tsipras (Linksradikale): "Heute öffnen wir eine Straße der Hoffnung. Für ein besseres Morgen, mit unserem Volk vereint und stolz. Wir sind optimistisch. Wir werden gewinnen".
17:38 Laut Exit-Polls, die unsere Korrespondentin Ingrid Steiner-Gashi erfahren hat, liegt die konservative Nea Dimokritia mit 29 Prozent in Führung, die linksradikale SYRIZA liegt zwei Prozent dahinter. Pasok - die die Exit Poll auch in Auftrag gegeben hat - rangiert bei 12 Prozent, die pro-europäische Demokratische Linke liegt bei sechs Prozentpunkten, ebenso wie die rechtsradikale Chrysi Avgi. Ob das Ergebnis und die Verhältnisse so stehen bleiben, ist natürlich fraglich.
17:13 Ein paar Basisfakten: 21 Parteien stehen zur Wahl, 300 Abgeordnete werden gewählt.
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