Wirtschaft

ÖVAG will neue Hilfe vom Staat vermeiden

Die teilverstaatlichte Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) hat bereits eine Milliarde Euro von den Steuerzahlern zum Überleben erhalten. 700 Millionen sind unwiderruflich verloren. Finanzminister Michael Spindelegger hat klar gestellt, der Bank kein weiteres Staatsgeld mehr zu geben. Das führt bei ÖVAG-Chef Stephan Koren zu keinem "unmittelbaren Nervenzusammenbruch". Ziel sei ohnehin, ohne weitere Staatshilfen auszukommen, sagte er am Donnerstag.

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Für heuer sieht er keinen weiteren Kapitalbedarf, in den nächsten beiden Jahren könne er diesen zwar nicht ausschließen, möchte eine etwaige Kapitallücke aber über nachrangige Anleihen der regionalen Volksbanken füllen. Die eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen könnten weitere Zuschüsse nötig machen. Die ÖVAG trennt sich im Rahmen ihres Abbauprogramms von Immobilien, Beteiligungen oder Finanzprodukten. Dass es dabei zu Verlusten komme, sei unvermeidbar. "Würden die Assets hohe Gewinne machen, dann würden wir sie ja nicht abbauen", so Koren. 2013 führte dies auf Konzernebene zu einem Minus von 100 Mio. Euro, bei der Bank alleine (ohne Beteiligungen) waren es minus 224 Mio. Euro.

Sowohl der Konzern als auch der Volksbanken-Verbund liegt bei den Eigenkapitalquoten über den regulatorischen Vorschriften. Doch durch strengere Regeln (Basel III) fallen ab 2015 einige Anrechenbarkeiten weg. Auch aus diesem Grund könnte die ÖVAG neues Kapital benötigen. Den Stresstest der Europäischen Zentralbank im Herbst glaubt Koren aber bewältigen zu können.

Umbau

Den gesamten Volksbanken-Sektor will Koren bis 2017 neu aufstellen. Die ÖVAG soll ohne eigene Geschäfte als Holding fungieren, die derzeit 48 regionalen Volksbanken sollen zu neun fusionieren. "Die beginnende Diskussion über die Neuaufstellung läuft nicht ganz unkontroversiell", gibt Koren zu.