Wirtschaft

Voest: Mehr Gewinn trotz flauer Konjunktur

Das Ziel ist ambitioniert, aber nicht utopisch.“ Voestalpine-Chef Wolfgang Eder hält trotz des Umsatzrückgangs von 12,1 auf 11,5 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2012/13 (31. März) und der weiterhin flauen Konjunktur am Plan fest, den Umsatz des Stahlriesen bis 2020 auf 20 Milliarden zu steigern. Knapp die Hälfte des Wachstums soll aus Firmen-Zukäufe kommen. Dabei könnte – so Eder – durchaus auch wieder ein „Jumbo“ wie Böhler-Uddeholm auf der Einkaufsliste stehen. Die Linzer Stahlkocher übernahmen den österreichischen Edelstahlriesen, der damals 3,6 Milliarden Euro umsetzte, im Jahr 2007. Derzeit ist allerdings laut Eder keine vergleichbare Großakquisition in Sicht.

Die Richtung der Expansion steht indes fest: Sie soll vor allem in Asien sowie in Nord- und Südamerika erfolgen. Der Anteil des Umsatzes außerhalb Europas soll von derzeit 23 auf mindestens 40 Prozent wachsen. Auch die reine Stahlproduktion wird nicht weiter ausgebaut, stattdessen wollen die Stahlkocher auf Basis von hochwertigem Stahl noch stärker zu einem Technologie- und Industriegüterkonzern werden.

Schwerpunkt Auto

Der Anteil der Sparte Mobilität – Zulieferungen an die Autoindustrie sowie Schienen und Weichen – soll von derzeit 60 auf 70 Prozent des Umsatzes ansteigen. Im Vordergrund steht die Autoindustrie, derzeit bauen die Linzer je ein Werk in China und Brasilien. In China soll Ende des Jahres außerdem ein Werk für Spezialprofile vor allem für die Produktion von Landmaschinen anlaufen.

Dass die Voest in Europa künftig wesentlich weniger investieren will, hängt auch mit den bestehenden Überkapazitäten zusammen. Diese machen laut Eder – der im „Nebenjob“ Chef des europäischen Stahlverbands Eurofer ist – mindestens 40 bis 50 Millionen Jahrestonnen aus. Das drücke Preise und Ergebnisse der Stahlhersteller.

Die voestalpine selbst kehrte 2012/13 wieder auf den gewohnten Gewinnpfad zurück: Der Jahresüberschuss, der im Vorjahr durch Rückstellungen für die Zahlungen rund um das Schienenkartell in Deutschland gedrückt wurde, stieg um 26 Prozent auf 521,9 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen daher nach 80 Cent eine Dividende von 90 Cent je Aktie bekommen.