Verrückte Schuhe: Wie Häftlinge aus Stein Designer werden
Von Simone Hoepke
Die Wiener Landesinnung der Schuhmacher sucht das verrückteste Schuhdesign und wird dabei unter anderem in der Justizanstalt Stein fündig. Von 31 Einreichungen aus Deutschland, Österreich, Italien und Russland kamen sechs aus der Justizanstalt Stein. Vier davon haben es unter die besten 15 Designs geschafft, rittern also kommenden Mittwoch um den Crazy Shoe Award.
Hintergrund der Einreichungen ist die neue 18-monatige Facharbeiterintensivausbildung für Oberteilherrichter, die in Stein seit März 2018 angeboten wird. „Solche Ausbildungen sind ein wichtiger Beitrag für die Reintegration der Häftlinge in die Gesellschaft. Mit dieser Ausbildung können sie nach der Haftentlassung arbeiten, werden nicht mehr kriminell“, erläutert Annamaria Florreither, die in Stein für das Ausbildungsprogramm verantwortlich ist.
Der Beruf des Oberteilherrichters bekommt laut Florreither wieder Bedeutung, auch weil das Geschäft mit Markenschuhen wieder ins Laufen kommt. Von sechs eingereichten Modellen aus dem Häfen haben es vier ins Finale geschafft: Der Bayernschuh mit Krügel. Der Gefängnisschuh, die Modelle Medusa aus Kunstleder mit Schlangenmuster, sowie das Modell Mythos, inspiriert von Game of Thrones. Letzteren wird übrigens Florreither auf Wunsch des Häfen-Designers persönlich präsentieren.