Wirtschaft

Verluste bei Wienerberger im ersten Halbjahr

Die Coronavirus-Pandemie hat auch deutliche Spuren in der Bilanz des weltgrößten Ziegelproduzenten Wienerberger hinterlassen. Der börsennotierte Konzern hat heuer im ersten Halbjahr einen Nettoverlust von 29,4 Mio. Euro hinnehmen müssen, nach einem Gewinn von 126,9 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres, geht aus dem aktuellen Halbjahresbericht hervor.

Der Verlust je Aktie (EPS) beträgt 26 Cent, nach 1,11 Euro Gewinn je Anteilsschein in der Vorjahresperiode. Operativ brach der Überschuss (EBIT) um 89 Prozent von 181,5 auf 19,7 Mio. Euro ein. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verschlechterte sich das Ergebnis (EBITDA) von 290 Mio. auf 255 Mio. Euro lediglich um 12 Prozent.

Der Konzernumsatz ging heuer zwischen Jänner und Juni trotz der Lockdowns in zahlreichen Schlüsselmärkten von Wienerberger um nur etwa 5 Prozent von 1,74 auf 1,64 Mrd. Euro zurück.

Erholung

Angesichts der "soliden Umsätze im Juli" hob der Konzern seine Erwartungen für das gesamte Geschäftsjahr 2020 an und erwartet nun ein EBITDA zwischen 480 und 500 Mio. Euro statt 460 bis 480 Mio. Euro. Obwohl die Visibilität nach wie vor gering sei, rechnet Wienerberger mit einem weniger starken Marktrückgang von nur 10 Prozent statt zuvor 15 Prozent in den Endmärkten der Konzerngruppe.

Die neue Guidance gilt unter der Annahme, dass es zu keinen weiteren Lockdowns in den Schlüsselmärkten kommt, die Preisgestaltung robust bleibt und das konzerninterne Kostensenkungsprogramm einen Beitrag von rund 30 Mio. Euro leistet

"Dank dem herausragenden Einsatz aller unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir die Krise gemeistert und können gestärkt in die Zukunft starten", teilte Konzernchef Heimo Scheuch am Mittwoch mit. Kontinentaleuropa, Großbritannien und die USA bräuchten Investitionen in Infrastruktur, Wohnungsbau und Renovierungen. "Die beschlossenen Konjunkturprogramme zur Überwindung der Covid-19-Krise und der Green Deal der EU werden hier neue Marktimpulse geben", erwartet der CEO.

"Unsere Halbjahresergebnisse zeigen eindeutig, dass unser Geschäft stabil ist und wir in der Lage sind, eine solche Krise zu bewältigen." Durch den hohen Grad an Digitalisierung sei es nie zu einer Unterbrechung der Lieferketten gekommen. "Ab Juni haben wir von dem während des Lockdowns entstandenen Nachholbedarf profitiert", berichtete der Konzernchef.