Ein Supermarkt auf rein pflanzlicher Basis
Von Angelika Groß
Mit „Billa Pflanzilla“ ist Billa der erste Lebensmittelhändler in Europa, der einen eigenen rein pflanzlichen Supermarkt eröffnet hat. Verena Wiederkehr, Head of Plant-Based Business Development bei Billa, sieht darin ein großes Potenzial: „Marktzahlen zeigen, dass der tierische Fleischkonsum stark abgenommen hat. Bei den unter 25-Jährigen isst jede Fünfte oder jeder Fünfte kein tierisches Fleisch mehr. Diese Gruppe wird immer größer. Junge Menschen wachsen immer bewusster auf, möchten nachhaltige, gesunde Entscheidungen für sich treffen.“
Hoher Preis als Hürde
Eine Hürde, warum Menschen dennoch häufig noch nicht zu veganen Lebensmitteln greifen, sei der hohe Preis, erklärt Wiederkehr. Bei Billa habe man deshalb seit dem 9. November vergangenen Jahres die Preise der pflanzlichen Eigenmarke (Vegavita) gesenkt und an das jeweilige tierische Pendant angeglichen. Dass die Kunden dieses Angebot annehmen, zeigen die Zahlen. Wiederkehr: „Bei allen Artikeln, bei denen die Preise gesenkt wurden, haben wir 33 Prozent mehr Absatz gemacht.“
Ungleiche Steuern
Der Supermarkt des Rewe-Konzerns will aber auch auf die steuerliche Ungleichheit zwischen Kuhmilch und pflanzlichen Alternativen aufmerksam machen. Billa hat sich dazu entscheiden, die Mehrwertsteuer für pflanzliche Milchprodukte – wie Soja-, Hafer- und Mandelmilch – auf das Niveau von Kuhmilch eigenständig zu senken beziehungsweise anzugleichen. Hierzulande beträgt die Steuer für diese Alternativen üblicherweise 20 Prozent, während Kuhmilch mit nur 10 Prozent besteuert wird.
Für den Supermarkt dürfte sich dieser Schritt jedenfalls bereits lohnen, denn, so Wiederkehr: „Pflanzliche Milch ist ein Verkaufsschlager. Die Hafermilch ist die Nummer eins.“