Wirtschaft

"Väterchen Frost" bringt heuer teure Haselnüsse

Schuld war ein kurzer Frost im März. Er ließ binnen weniger Stunden unzählige Haselnussblüten an der türkischen Schwarzmeerküste erfrieren. Für Konsumenten rund um den Globus bringt "Väterchen Frost" jetzt höhere Preise. Ein Kilo Haselnüsse kostet aktuell rund 12 Euro und damit etwa doppelt so viel wie 2013. Haselnüsse gelten als Leitwährung – mit ihnen verteuern sich auch alle anderen Nüsse und Mandeln.

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"Auf diesem hohen Niveau und weil es auch keine kurzfristige Sache ist, wird es ohne Preiserhöhungen nicht gehen", kündigt eine Sprecherin des Süßwarenherstellers Manner an. Ähnliches ist von anderen Herstellern zu hören. Schließlich liefert die Türkei mit einer Ernte von gewöhnlich knapp 800.000 Tonnen 70 Prozent der weltweiten Produktion. Auch Italien – mit 90.000 Tonnen Jahresernte Nummer 2 – hinkt mit den Mengen hinterher. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Blütezeit hat die Bestäubung der Pflanzen beeinträchtigt und die Erntemenge um bis zu 40 Prozent geschmälert.

Fakten zur Manner Schnitte

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Chile baut aus

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"Andere Länder reagieren, auch weil der weltweite Bedarf steigt", sagt Wolfgang Stöhr, Österreich-Chef von Ritter Sport. "Unter anderem baut Chile verstärkt Haselnüsse an. Bis von dort große Mengen kommen, dauert es aber noch."

Ferrero (Nutella, Roche, Kinder Bueno) hat heuer mit der Übernahme der türkischen Oltan-Gruppe den größten Haselnusslieferanten der Welt geschmiedet und sich damit den eigenen Nachschub gesichert. Experten rechnet damit, dass auch Ferrero bald die Preise erhöht.

In deutschen Supermärkten sind erste Vorboten der schlechten Ernte schon angekommen. Gemahlene Haselnüsse waren in den vergangenenn Tagen schlicht nicht mehr verfügbar. In Österreich gibt es keine Engpässe.