Wirtschaft

US-Konsumenten sind bester Stimmung

Shoppen, zwischendurch auf einen Kaffee und ein paar Snacks. Vielleicht noch zum Autohändler, um einen neuen Wagen zu bestellen. In den USA brummt der Konsum. Die Verbraucher sind derzeit so optimistisch wie schon seit sechs Jahren nicht mehr. Das zeigt ein Index, der von der Universität Michigan monatlich errechnet wird.

Wie die Verbraucher gelaunt sind, ist in den USA besonders wichtig. Die Konsumausgaben machen mehr als zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung aus – mehr als in anderen Staaten. Der „Consumer Confidence Index“ gilt daher auch als wichtiges Signal für die Entwicklung der amerikanischen Konjunktur.

Die Kaffeehaus-Kette Starbucks ist ein Beispiel dafür, wie locker das Geld der Konsumenten sitzt. Im zweiten Quartal konnte der Konzern den weltweiten Umsatz um acht Prozent steigern. Auf dem wichtigen US-Markt legte der Umsatz noch kräftiger zu. Die Bilanz ist dabei schwarz wie Mokka: Der Reingewinn des Konzerns schoss um 25 Prozent hoch.

IWF mahnt zur Vorsicht

Trotz vieler positiver Signale ist nicht alles eitel Wonne. Die Arbeitslosenrate ist mit 7,6 Prozent immer noch hoch. Sie werde nächstes Jahr nur leicht, auf 7,3 Prozent, fallen, sagt der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem jüngsten Bericht zur Lage in den USA voraus. Nach einem Plus des Wirtschaftswachstums von heuer 1,7 Prozent werde es nächstes Jahr eine Zunahme um 2,7 Prozent geben. „Doch die Wirtschaft ist weit von ihren normalen Bedingungen entfernt“, warnt der IWF. Die US-Notenbank Fed müsse bei ihren Plänen, die Flut an billigem Geld einzudämmen, Augenmaß beweisen. Steigen die Zinssätze zu rasch, könnte das den Aufschwung verletzen.

Gefahren würden auch lauern, wenn staatliche Einsparungen zu kräftig ausfallen, meint man im Währungsfonds. Durch die automatischen Einsparungen werden öffentliche Ausgaben wie mit dem Rasenmäher gekürzt. Wahllose Einschnitte bei Investitionen in die Infrastruktur und die Bildung könnten längerfristig Folgen haben, die der Wirtschaft schaden, mahnt der IWF.

Auch eine Verschärfung der Schuldenkrise in der Eurozone würde die US-Wirtschaft belasten. Denn dann könnte der Kurs des Dollar steigen und die Wettbewerbsfähigkeit der USA darunter leiden.

Vergangenen Freitag war aber genau das Gegenteil der Fall. Trotz der guten Verbraucherdaten aus den Vereinigten Staaten stieg der Euro auf fast 1,33 Dollar, den höchsten Stand seit fünf Wochen. Als Auslöser dafür wurde ein Artikel des US-Notenbank-Experten Jon Hilsenrath im Wall Street Journal ausgemacht. Hilsenrath meint, dass die Notenbank die Zinsen noch lange tief halten wird und vorerst weiter und unvermindert Staatsanleihen aufkaufen wird. Die Aussicht auf eine weiterhin extrem lockere Geldpolitik brachte den Green Back unter Verkaufsdruck.