Wirtschaft

US-Finanzinvestor Lone Star kauft Balkan-Immos der HETA

Der Verkaufprozess der Centrice Real Estate GmbH, der Balkan-Immobilien-Tochter der Hypo Bad Bank HETA, hat lang dauert, doch jetzt sind die Würfel gefallen. Der US-Finanzinvestor Lone Star, der mit sanierungsbedürftigen Unternehmen, notleidenden Kreditportfolios und Immobilien ordentlich Gewinn macht, hat den Zuschlag erhalten. Das bestätigen mehrere Insider – unabhängig von einander – dem KURIER. Die Tinte auf den entsprechenden Verträgen ist bereits trocken, es müssen nur ein, zwei kleine Details erfüllt werden. Spätestens Ende Juni soll die Übernahme dann abgeschlossen werden.

Die Milliarden schwere Fondsfirma Lone Star hat ihren Sitz in Dallas, USA. Ihre Filiale in Frankfurt kümmert sich um die Immobilieninvestments in Europa. Dem Vernehmen nach soll der Centrice-Deal der HETA an die 350 Millionen Euro einspielen. Detail am Rande: Ein Interessenten-Konsortium um die Investmentbank Goldman Sachs soll nur um die 320 Millionen Euro für das Immobilienpaket geboten haben.

Guter Preis

"Das ist für die HETA ein guter Deal", sagt ein Insider zum KURIER. "Der Preis ist okay."HETA-Sprecher Alfred Autischer hält sich noch bedeckt: "Wir kommentieren laufende Verfahren grundsätzlich nicht." Auch für Lone Star dürfte sich der Kauf rechnen. Die Fonds-Emittentin wird die eine oder andere Immobilie versilbern, sprich zu Geld machen. Die HETA-Tochter Centrice ist Eigentümerin von 31 Einkaufszentren und Bürogebäuden mit einer Gesamt-Nutzfläche von 339.000 Quadratmetern, davon sind 23 Standorte in Slowenien, fünf in Kroatien sowie je einer in Serbien, Bosnien und Mazedonien.

Kern-Assets sind die achtzehn Einkaufszentren in Slowenien. Darunter sind 13 große Shoppingcenters, die unter den Marken "Qlandia" und "QCenter" betrieben werden. Das größte slowenische Einkaufszentrum befindet sich in Novo Mesto, nahe der Grenze zu Kroatien, und umfasst 30.000 Quadratmeter. Noch größer ist Bürogebbäude "Hypo Centar" in Zagreb, Kroatien. Es hat fast 43.500 Quadratmeter Mietfläche. Unterm Strich nimmt die Centrice jährlich insgesamt rund 37,31 Millionen Euro brutto an Mieterlösen ein.

HETA droht pleite

Indes droht der staatlichen HETA die Insolvenz. Die deutsche Bad Bank FMS, früher Hypo Real Estate, nimmt an der außergerichtlichen Einigung mit der Republik Österreich nicht teil. Sie hat in Frankfurt geklagt und will eine Forderung (200 Mio. Euro) per Gericht eintreiben. Das Urteil soll am 21. Juni fallen. Auch die deutsche NRW-Bank hat 275 Millionen Euro eingeklagt.