Wirtschaft

Österreicher fühlen sich durch hohe Lebensmittelpreise belastet

Fast alle Österreicher spüren die Auswirkungen der hohen Inflation: In der repräsentativen Studie „TeamBank-Liquiditätsbarometer“ geben nur vier Prozent der rund 1.520 Teilnehmer an, dass sie keine belastenden Preissteigerungen wahrnehmen. Besonders schmerzhaft ist der Anstieg bei Lebensmitteln: 59 Prozent der Befragten sagen, dass sie dafür spürbar mehr ausgeben müssen. Stark belastet werden demnach die Verbraucher auch durch Preissteigerungen bei unverzichtbaren Alltagsgütern wie Strom (40 Prozent), Heizung (35 Prozent) und Wohnkosten wie beispielsweise Miete (32 Prozent).

„Trotz höherer Lohnbschlüsse konnten die Reallohnverluste durch Pandemie und Energiepreiskrise noch nicht vollständig aufgeholt werden. Das spüren die Menschen täglich im Portemonnaie“, sagt Christian Polenz, Vorstandsvorsitzender der TeamBank. „Die Folge ist eine anhaltende Konsumzurückhaltung“.

Auch die Teuerungsprämie, mit der Arbeitgeber im vergangenen Jahr ihre Beschäftigten entlasten konnten, hat die finanzielle Situation der Umfrage zufolge in der Breite der Bevölkerung nicht entscheidend verbessert. Nur ein Drittel der Befragten gibt an, eine Prämie erhalten zu haben, und nur für ein Sechstel hat sie zu einer spürbaren Entlastung geführt. Insofern müssen viele Haushalte ihre Ausgaben einschränken

Luxus- und Wohlfühl-Ausgaben gelten als entbehrlich

Um 100 Euro im Monat einzusparen, würden die Österreicher am ehesten auf Restaurantbesuche verzichten. Das geben 61 Prozent der Befragten an. Auf Platz 2 beim Sparpotenzial liegen Kleidung und Schuhe mit 49 Prozent, auf Rang 3 Urlaubsreisen mit 43 Prozent. Knapp ein Drittel der Befragten würde einen oder mehrere Streamingdienste kündigen. 

Bemerkenswert: 23 Prozent geben an, dass sie an Lebensmitteln sparen würden, während nur 20 Prozent weniger für Geldanlage und Altersvorsorge ausgeben würden. Insgesamt ist die Sparbereitschaft geringer als im Vorjahr. Besonders stark ist der Rückgang bei Streamingdiensten (-14 Prozentpunkte) sowie Kleidung und Schuhen (-13 Prozentpunkte). 

Deutliche Unterschiede in der Sparbereitschaft zeigen sich zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen. Die Generation 50+ erwägt deutlich häufiger als der Durchschnitt, sich einzuschränken. Unter 30-Jährige sehen dagegen tendenziell eher wenig Sparpotenzial, auch nicht bei vermeintlichen Luxus- oder Wohlfühl-Ausgaben wie Restaurantbesuchen oder Urlaub. So sind 48 Prozent der 50- bis 79-Jährigen bereit, beim Urlaub zu sparen. Bei den unter 30-Jährigen sind es 15 Prozentpunkte weniger.