Wirtschaft

Trenkwalder-Chef Matthias Wechner tritt vorzeitig ab

Nach nur einem Jahr an der Unternehmens-Spitze nimmt Trenkwalder-Österreich-Chef Matthias Wechner schon wieder seinen Hut. Wie der KURIER aus Unternehmenskreisen erfuhr, soll der vorzeitige Abgang bereits fixiert worden sein, noch im Sommer dürfte sein Nachfolger präsentiert werden. Trenkwalder-Eigentümer Droege wollte den Abgang offiziell vorerst nicht bestätigen, Wechner selbst war für den KURIER nicht erreichbar.

Interne Bestätigung

Am Mittwoch bestätigte Trenkwalder-CEO Oktay Erciyaz in einer eMail an alle Mitarbeiter den Abgang Wechners per Ende September. Der Abgang erfolge auf "eigenen Wunsch", bis ein Nachfolger gefunden ist, übernimmt Erciyaz interimistisch die Geschäfte der Österreich-Niederlassung.

Der Tiroler Wechner wurde erst im Juli des Vorjahres vom Sicherheitsdienstleister G4S abgeworben, wo er zehn Jahre lang die Geschäfte leitete. Zuvor sammelte der 42-Jährige Politerfahrung im Kabinett des damaligen ÖVP-Innen- und Verteidigungsministers Günther Platter.

Mit rund 6000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 300 Mio. Euro ist Trenkwalder in Österreich nach wie vor die Nummer Eins auf dem Zeitarbeits-Markt. Die Geschäfte laufen jedoch längst nicht mehr so rund wie vor 20 Jahren, als Firmengründer Richard Trenkwalder die Branche aufmischte.

Sanierungskurs

Der rasante Aufstieg zum Global Player und teures Fußball-Sponsoring führten zu hohen Schulden, nach der Finanz- und Wirtschaftskrise schrammte Trenkwalder nur knapp an der Pleite vorbei. 2011 übernahm das deutsche Beratungs- und Investmenthaus Droege Group 75 Prozent der Anteile der Trenkwalder International inklusive aller Tochtergesellschaften. Die RLB Oberösterreich half mit Kreditlinien aus, um das Unternehmen sanieren zu können.

Für die deutschen Investoren erweist sich der Personalüberlasser als Klotz am Bein. Seit Jahren wird um eine neue Strategie gerungen, zugleich muss an allen Ecken und Enden gespart werden. Die jüngste Übersiedelung der Unternehmens-Zentrale von Schwadorf/NÖ nach Wien-Landstraße soll erneut hohe Kosten verursacht haben.