Wirtschaft

Weniger Skifahrer und mehr Millionen für Hoteliers

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft oft eine Lücke. In einer market-Umfrage der Bundessparte Tourismus gibt ein Drittel der 540 Befragten an, einen Winterurlaub zu planen. Bei vielen wird es bei der Wunschvorstellung bleiben. Denn laut Tourismusforscher Peter Zellmann ist ein Winterurlaub ein "Minderheitenprogramm".

Nur 15 Prozent der Bevölkerung würden sich einen solchen leisten und vielen dürfte der Pistenzauber auch nicht sonderlich abgehen. Denn laut Zellmann fahren fast zwei Drittel der Österreicher überhaupt nie Ski. Während 1987 noch 13 Prozent der Österreicher angegeben hätten, mindestens ein Mal die Woche auf den Brettern zu stehen, seien es aktuell nur noch vier Prozent. Laut dem Tourismusexperten müssen die Schulskikurse dringend wiederbelebt und kleine Skigebiete in Ostösterreich aufrecht erhalten werden.

"Auch mit Unterstützung der großen Seilbahnbetriebe Westösterreichs, die damit auch für ihr Gebiet werben würden", sagt Zellmann. Derzeit beschränken sich solche Kooperationen noch darauf, dass Liftkaiser Westösterreichs kleinen, verschuldeten Skigebieten mit Know-how oder Pistengeräten, die in ihrem Gebiet nicht mehr gebraucht werden, aushelfen. Laut den Angaben von Erik Wolf, Geschäftsführer des Fachverbands der Seilbahnwirtschaft, ist die Zahl der Jugendlichen auf den Pisten auch nicht rückläufig. Wolf: "Ich halte nichts vom Krankjammern." Er verweist darauf, dass ein Sechstel der internationalen Skifahrertage in Österreich produziert wird.

250 Millionen Kredit

Mangelnde Investitionsbereitschaft kann man den Touristikern nicht vorwerfen. "Bis zum 3. Quartal 2014 haben sie um 2,4 Prozent mehr investiert als noch ein Jahr zuvor, während die Investitionsbereitschaft in der Gesamtwirtschaft stagnierte", sagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. Freilich haben es aber auch Tourismusbetriebe aufgrund der strengeren Eigenkapitalvorschriften immer schwerer, an Kredite zu kommen. Durch eine Kooperation der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) und der Europäischen Investitionsbank EIB stehen der Branche bis 2020 zusätzlich 250 Millionen Euro an zinsgünstigen Kreditmitteln zur Verfügung.