Tiefstpreise beim Tanken sind Geschichte
Die Zeiten der Tiefstpreise an der Zapfsäule sind vorläufig vorbei. Schon der April war der bisher teuerste Tank-Monat in diesem Jahr. Und im Mai geht es weiter aufwärts. Laut Erhebung des Wirtschaftsministeriums lagen die Durchschnittspreise für Diesel am 9. Mai bei 1,024 Euro je Liter, für Super bei 1,125 Euro. Mitte April waren es um rund je vier Cent weniger, im Februar sieben bzw. neun Cent. Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg rund ein Drittel. Und es wird wohl weiter nach oben gehen. Dienstag Vormittag lag der tiefste Preis für Diesel in Wien bei 0,964 Euro je Liter, für Super bei 1,054 Euro.
Denn die Preise für Rohöl steigen konstant. Sie erreichten am Dienstag den höchsten Stand seit mehr als einem halben Jahr. Schon in der Vorwoche hatten die Preise zugelegt, nachdem ein überraschender Rückgang der Ölreserven und der Fördermenge in den USA für Auftrieb gesorgt hatte. Diese Woche rechnen Experten mit einem erneuten Rückgang der Reserven. Enttäuschende Signale am Wochenende von der Industrie und vom Einzelhandel in China konnten den Preisauftrieb nicht beenden.
Kehrtwende
Die US-Investmentbank Goldman Sachs sprach in einer Analyse von einem Ende der Zeiten des Überangebots. Die Kehrtwende am Ölmarkt sei viel früher eingetreten als erwartet. Zwar hat sich das Ölkartell OPEC nicht auf eine Drosselung der Produktion einigen können. Jedoch kommt weniger Öl aus Nigeria, Venezuela, den USA und China.
Aus Nigeria kommt wegen einer Welle der Gewalt im Niger-Delta so wenig Öl wie seit 22 Jahren nicht mehr. Dazu steckt das OPEC-Mitglied Venezuela in
einer schweren Wirtschaftskrise. Die Ölförderung dort ist seit Anfang des Jahres um mindestens 188.000 Barrel pro Tag gesunken.