Wirtschaft

Telekom-Austria-Betriebsrat gegen Ausgliederung der Infrastruktur

Der Betriebsrat der Telekom Austria wehrt sich gegen einen drohenden Verkauf von Funktürmen und eine Verlagerung von Jobs ins Ausland. "A1 Funktürme müssen österreichisch bleiben" fordert Betriebsratschef Werner Luksch in einer Aussendung. Das Unternehmen hat zuletzt in Medien darauf verwiesen, dass es noch keine Entscheidung über einen Verkauf gebe.

Laut Medienberichten will die Telekom Austria ihre 15.000 Funktürme, davon 7.900 in Österreich, in eine "Tower Company" ausgliedern. Laut "Kurier" wird der Wert der Masten auf bis zu 4 Mrd. Euro geschätzt. America Movil könnte die Tower Company selber kaufen und sich dann den Verkaufserlös über eine Sonderdividende zurückholen, so der "Kurier" ohne Angabe von Quellen. Danach könnte America Movil von hohen Mieteinnahmen für die Türme profitieren.

Hoffnung ÖBAG

Hoffnung setzt Luksch noch in die staatliche Beteiligungsholding ÖBAG. "Meine derzeitigen Informationen sind, dass die ÖBAG keinen Auftrag für einen Verkauf bzw. eine Privatisierung hat. Ich hoffe, dass diese positive Haltung auch für unsere Funktürme oder andere Infrastruktur gilt", so Luksch. Auch will er weiter gegen eine Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland ankämpfen. "Wir werden weiterhin versuchen, den Mehrheitseigentümer davon zu überzeugen, dass eine österreichische Lösung die bessere ist". Sollte der mexikanische Mehrheitseigentümer der A1 "trotzdem anders entscheiden", werde sich der Betriebsrat um sozialverträgliche Lösungen für betroffene Mitarbeitende bemühen.

Die mexikanische America Movil, Mehrheitseigentümerin der Telekom Austria, hat noch einen bis 2024 laufenden Syndikatsvertrag mit der Republik Österreich. Spätestens wenn es bei den Verhandlungen über eine Verlängerung dieses Vertrags keine Einigung gibt, wünscht sich Luksch einen Ausbau der österreichischen Beteiligung. Ganz grundsätzlich fordert Luksch, dass die Republik Österreich wieder eine Mehrheit an der Telekom Austria übernimmt.

Luksch fordert außerdem angesichts der gut laufenden Geschäfte seines Unternehmens einen "ordentlichen" Abschluss bei den anstehenden Kollektivvertrags- und Gehaltsverhandlungen.