Wirtschaft

Teenager-App TikTok: Sorge um Meinungsfreiheit und Privatsphäre

Spätestens seit den nur spärlichen Berichten von den Protesten in Hongkong steht der Social-Media-Dienst TikTok unter Zensurverdacht. Inhalte, die der chinesischen Regierung missfallen, sollen offenbar gezielt ausgeblendet werden. Laut Guardian sind etwa Inhalte tabu, in denen der Tiananmen-Platz in Peking, Tibets Unabhängigkeit oder die verbotene religiöse Gruppierung Falun Gong erwähnt würden.

Auf der Verbotsliste sollen auch prominente Politiker wie Wladimir Putin, Donald Trump oder Barack Obama stehen. TikTok-Mutter ByteDance bezeichnete die Richtlinie als veraltet, man setze nun auf „lokale Moderatoren“ und den entsprechenden Richtlinien der Länder.

Newsdienst Toutiao

Sorge um die Meinungsfreiheit besteht auch beim News-Dienst Toutiao, der auf mehr als 240 Millionen Handys junger Chinesen installiert ist und nach Europa expandiert. Per künstlicher Intelligenz werden die Lesegewohnheiten der Nutzer bis ins kleinste Detail analysiert und entsprechend gefilterte Schlagzeilen, Videos, Blogeinträge und andere Inhalte „empfohlen“.

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Millionenstrafe

Dass europäische Standards nicht immer beachtet werden, zeigt sich beim Kinder- und Jugendschutz. Die Vorgänger-App Musical.ly musste in den USA eine Millionenstrafe zahlen, weil die Videos der Kids nicht ausreichend geschützt waren. Ein Grund, warum die beiden Social-Media-Stars aus Deutschland, die Zwillinge Lisa und Lena, der Plattform heuer den Rücken kehrten.

Heikel ist auch die Tatsache, dass die Teenie-App Pädophile auf der Suche nach Missbrauchsopfer anlockt. In Großbritannien läuft seit dem Sommer eine Untersuchung gegen TikTok wegen des Umgangs mit den Nutzer-Daten der Jugendlichen und weil im Prinzip jeder Erwachsene innerhalb der App jedem Kind eine Nachricht schreiben kann.