Wirtschaft

Teak-Holz-Pleite: Sanierung wackelt heftig

Das Insolvenzverfahren des börsennotierten Linzer Plantagenbetreibers Teak Holz International (THI) steht unter keinem guten Stern. Von den 49,6 Millionen Euro Forderungen hat der Masseverwalter bloß 28,2 Millionen Euro anerkannt. Am Freitag soll über den angebotenen Sanierungsplan abgestimmt werden, der den unbesicherten Gläubigern 20 Prozent Quote einbringen soll. Dafür sind rund sechs Millionen Euro nötig. Die Hälfte der Quote samt den Verfahrenskosten (3,11 Millionen Euro) muss bis Ende Jänner beim Masseverwalter Gerhard Rothner bzw. seiner Stellvertreterin Elisabeth Huber deponiert werden, für die Restquote müssen Bankgarantien hinterlegt werden. "Es ist noch alles offen", sagte Alexander Meinschad vom Gläubigerschutzverband KSV1870 am Donnerstag zum KURIER. So kurz vor der Abstimmung sei das eher ungewöhnlich.

Zwei Gläubigergruppen

So waren am Donnerstag offenbar noch Verhandlungen im Gange. Demnach gibt es zwei Gläubiger-Gruppen, deren Interessen aber mittlerweile auseinanderdriften sollen. Nach Angaben von THI-Anwalt Michael Lentsch müssen nicht nur das Quoten-Erfordernis und die Bankgarantien aufgebracht werden, sondern es muss auch der Fortbetrieb bzw. die Bewirtschaftung der Teak-Holz-Plantagen in Costa Rica finanziell sichergestellt werden; und zwar für die nächsten 15 Jahre bis zur Holz-Ernte. Außerdem muss noch mit einem österreichischen Großgläubiger und Investor, der mit einer Plantage besichert, eine finanzielle Einigung erzielt werden.

Konkurs möglich

Insgesamt geht es um einen zweistelligen Millionen-Betrag, der aufgebracht werden muss. "Sollten wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass das alles nicht finanzierbar ist, ziehen wir den Sanierungsplan zurück", sagt Lentsch im Gespräch mit dem KURIER. "Wir wollen niemanden frotzeln und über etwas abstimmen, was aussichtslos ist." Was folgt, ist dann der Konkurs.

Wie der KURIER berichtete, ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwalt (WKStA) gegen die THI AG und sechs Personen. Der Verdacht: Bilanzfälschung, Untreue und Betrug. Im Mittelpunkt steht ein massiver Schwund bei den Teak-Bäumen. Die Vorwürfe werden bestritten.