Wirtschaft

„Talfahrt der Ticketpreise wird sich einbremsen“

Seit dem Boom der Billig-Airlines wächst der Flugverkehr in Wien zweistellig. 2017 wurden auf dem Flughafen Wien 24 Millionen Passagiere abgefertigt, für heuer rechnen die Vorstände Julian Jäger und Günther Ofner mit 31 Millionen Fluggästen.

Die Low-Cost-Carrier haben für 2020 weitere, zusätzliche Slots beantragt. „Wien wird 2020 in den Spitzenzeiten morgens und am Abend sehr, sehr voll“, sagt Jäger. Das starke Wachstum dürfte sich dann aber ebenso einbremsen wie die Talfahrt der Ticketpreise. Jäger rechnet nach 2020 mit einer Konsolidierung der Tarife.

Die AUA, meinen die Airport-Chefs, werde aus der Krise gestärkt hervorgehen, die Airline sei robuster als vor einigen Jahren. Wie berichtet, will die Lufthansa-Tochter bis zu 800 Jobs abbauen.

Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr kritisierte vor wenigen Tagen, dass der Flughafen Wien Billigangebote subventioniere und damit der AUA das Leben zusätzlich erschwere. Die AUA nutze alle Incentives, die auch die Low-Cost-Carrier bekämen, Wien sei der kostengünstigste Hub in der Lufthansa-Gruppe, kontern Ofner und Jäger.

Gegenüber der AUA seien noch weitere Synergien möglich. Die AUA habe in Relation zu ihrer Kurzstrecke zuwenig ertragreiche Langstrecke, daher biete man ein besonderes Incentive für neue Langstrecken an.

Keine Angst vor Grün

Vor eine Regierungsbeteiligung der Grünen fürchte sich der Flughafen nicht. Ofner sprach von einer „positiven Erwartung, wir sehen nicht den großen Showdown kommen“. Die Dialogbereitschaft sei Teil der DNA des Flughafens, verweist Ofner auf die Diskussionen mit den Umlandgemeinden.

Die dritte Start- und Landepiste werde nicht vor 2030 fertiggestellt. In 10 bis 20 Jahren würden Flughafen-Kapazitäten europaweit Mangelware. Die Piste werden mit keinem Cent aus Steuermitteln finanziert.

Lauda gliedert aus

Die Ryanair-Tochter Laudamotion gliedert laut dem Portal Austrian Wings ihre Technik aus.Das neue Unternehmen heiße "Main Aircraft Maintenance GmbH" und werde von David Main geführt.Die Mitarbeiter seien schriftlich aufgefordert worden, sich auf Schulungen für Qualitätsprüfungen der Ryanair und noch mehr der irischen Luftfahrtbehörde IAA vorzubereiten. Auch würden Prozeduren und Handbühcer von Ryanair für die Techniker freigeschlaltet. Laut Ryananir würden Dienstpläne, Bezahlung und Jobsicherheit für die Mitgarbeiter deutlich verbessert.

Gewinnrückgang bei Billigflieger easyJet

Der Billigflieger easyJet flog 2018/19 mit rund 500 Millionen Euro um 26 Prozent weniger Gewinn vor Steuern ein. Die Zahl der Passagiere stieg um 8,6 Prozent auf 96,1 Millionen Fluggäste. Die Dividende wird von 58,6 auf 43,9 Pence gekürzt. Die Fluggesedllschaft kündigte an, die erste Airline zu werden, die ihre gesamten Emissionen kompensiert.