Strabag: Höherer Gewinn, aber kein Wachstum
Von Franz Jandrasits
Der mit Abstand größte österreichische Baukonzern Strabag stellt sich auf eine Durststrecke ein. Die Bauleistung werde – so Strabag-Chef Thomas Birtel bei der Präsentation der Bilanz 2013 am Mittwoch – frühestens 2016 wieder ansteigen. Heuer hofft Birtel, die Bauleistung (entspricht in etwa dem Umsatz, Anm.) auf dem Niveau von 2013 zu halten. Im Vorjahr schrumpfte die Bauleistung um drei Prozent auf 13,5 Milliarden Euro. Der Gewinn dagegen stieg um 87 Prozent auf 114 Millionen Euro. Die Aktionäre (knapp 30 Prozent Raiffeisen, 28,6 die Familie von Konzern-Gründer Hans-Peter Haselsteiner, knapp 20 Prozent der russische Oligarchen Oleg Deripaska) bekommen die Dividende auf 45 Cent je Aktie mehr als verdoppelt.
Der Hauptgrund für die eher pessimistischen Aussichten ist der Preiskampf in Europa. Wegen der knappen Budgetmittel fehlen laut Birtel vor allem Investitionen der öffentlichen Hand in Infrastrukturprojekte.
Ruinöser Preiskampf
Da auch das Geschäft in Russland ausbleibt – derzeit macht das Volumen statt ursprünglich erwarteter zwei Milliarden Euro nur rund 300 Millionen aus – sieht sich die Strabag verstärkt außerhalb Europas um. Mit Großprojekten will der Konzern den außereuropäischen Umsatz-Anteil von derzeit sechs auf zehn Prozent steigern. Nach dem Rückkauf von zehn Prozent der eigenen Aktien will der Konzern diese als „Währung“ für Firmenkäufe einsetzen. Konkrete Kaufziele gibt es noch nicht.