Steyr Automotive: Gewerkschaft rät MAN-Leuten von Vertragsunterschrift ab
Mitten in die laufenden Gespräche zur Übernahme ehemaliger MAN-Beschäftigter in das neue Unternehmen Steyr Automotive von Investor Siegfried Wolf stellte PRO-GE-Gewerkschaftssekretär Alois Stöger am Freitag klar: "Es gibt keinen Grund zu unterschreiben". Wolf habe das Werk mit "allen Rechten und Pflichten" übernommen, meinte er in einem Hintergrundgespräch in Linz.
Einzelgespräche
Nach Ende des Betriebsurlaubes am 23. August begannen die Einzelgespräche der Personalabteilung mit den MAN-Mitarbeitern bezüglich deren beruflicher Zukunft bei Steyr Automotive. Von der rund 1.900 Leute umfassenden Stammbelegschaft müssen voraussichtlich rund 500 gehen.
Künftig sollen Arbeiter bis zu maximal 15 Prozent vom Nettobezug weniger verdienen, Angestellte 10 Prozent vom Brutto plus Entfall aller Überstundenpauschalen. Dafür gibt es eine Übertrittsprämie von bis zu 10.000 Euro.
Rechtliche Schritte
Stöger rät allen, die weiterhin dort arbeiten wollen, "nicht zu unterzeichnen". Er verwies auf die Verkaufsvereinbarung "mit allen Rechten und Pflichten" vom 9. Juni zwischen MAN-Vorstandsvorsitzendem Andreas Tostmann und dem künftigen Eigentümer Wolf.
Sollte ein Beschäftigter wegen der Weigerung, den finanziell schlechteren Vertrag anzunehmen, gekündigt bekommen, will der Gewerkschafter rechtliche Schritte setzen. So könne wegen "des aufrechten Bestands eines Arbeitsverhältnisses" geklagt und die Kündigung angefochten werden.