Wirtschaft

Starinvestor Buffett: Seid umschlungen Milliarden

Zum 50. Aktionärstreffen seines Investment-Unternehmens Berkshire Hathaway wurde Warren Buffett wieder einmal mit Superlativen überschüttet: Investoren-Legende, Vorzeige-Kapitalist, Philanthrop und Superstar. Tatsächlich hat der 84-Jährige etwas geschafft, wasC sogar in den super-kapitalistischen USA nicht häufig vorkommt. Er hat aus dem kleinen Textilunternehmen Berkshire Hathaway in seiner Heimatstadt Omaha im US-Bundesstaat Nebraska binnen 50 Jahren das bedeutendste Investment-Unternehmen an der Wall Street gemacht. Mehr als 360 Milliarden Dollar (321 Milliarden Euro) ist Berkshire Hathaway an der Börse wert. Der Wert der Beteiligungen, die seine Investment-Firma hält, wuchs in diesem Zeitraum um 750.000 Prozent.

Wundersame Geldvermehrung

Wird Buffett gefragt, wie er diese wundersame Geldvermehrung zustande gebracht hat, kommt eine relativ simple Antwort: „Ich versuche Aktien von Unternehmen zu kaufen, die so wunderbar sind, dass ein Idiot sie führen könnte – denn früher oder später wird es einer tun.“ Sein Erfolgsgeheimnis liegt nicht im schnellen Geld, nicht im Spekulieren, sondern in der langfristigen Veranlagung in Traditionsunternehmen – wie Coca Cola, IBM, die Münchner Rückversicherung oder Walmart. Buffett beschwört vor Aktionären gerne den bodenständigen Kapitalismus und Investments, die man am besten 100 Jahre behält. Er spricht von positiven Unternehmenskulturen und verteufelt Hedge Fonds sowie die komplizierten Finanzderivate.

70 Milliarden Dollar Vermögen

Er wolle Geld auf anständige Weise und mit gesundem Menschenverstand verdienen anstatt mit Trickserei. Buffett spendet auch großzügig für soziale Zwecke und genehmigt sich selbst ein relativ bescheidenes Gehalt. 100.000 Dollar im Jahr an Grundeinkommen reichen ihm. Nötig hätte er auch das nicht. Immerhin sitzt er auf einem geschätzten Vermögen von 70 Milliarden Dollar und gilt damit als einer der reichsten Männer der Welt.

Doch im Geschäftsalltag zeigt Buffet, dessen Fans ihn „Orakel von Omaha“ nennen, ganz andere Seiten. Da steht Profit-Maximierung an oberster Stelle. So mussten in der Finanzkrise Tausende Mitarbeiter seine Firma verlassen, während er das Investmenthaus Goldman Sachs mit Milliarden unterstützte. Da arbeitet Buffett auch mit Hedge Fonds wie 3G zusammen, wie kürzlich bei der Fusion von Heinz Ketchup und Kraft Foods, die viele Jobs kostete. „Haben Sie aufgegeben, Kapitalismus mit Mitgefühl zu verbinden“, fragte denn auch ein Aktionär am Wochenende. „Effizienz ist Pflicht im Kapitalismus“, lautet Buffetts Antwort. Letztlich geht es Buffett natürlich auch nur um eines: Geld macChen.