Wirtschaft

Asfinag muss Neubauten verschieben

Die staatliche Autobahnbauerin Asfinag verbaut heuer mit rund 880 Millionen Euro (Neubau und Erhaltung) deutlich weniger als die ursprünglich geplante Milliarde. Allerdings nicht aus Budgetspargründen, denn die Asfinag ist – so Finanzvorstand Klaus Schierhackl – nicht vom Budget abhängig, sie finanziert sich zur Gänze aus Mauteinnahmen.

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Der Hauptgrund ist eine Gesetzesänderung: Seit Jahresbeginn können Genehmigungen für Bundesstraßenprojekte bei einer zweiten Instanz, dem Bundesverfassungsgericht, beeinsprucht werden. Dadurch müsse man, so Asfinag-Vorstand Alois Schedl, „die Zeitpläne bei den Umweltverträglichkeitsprüfungen anpassen“.

Konkret verzögert sich dadurch der für heuer geplante Baubeginn etwa bei der Wiener Außenring-Schnellstraße (S 1), der Weinviertler Schnellstraße (S 3) und der Marchfelder Schnellstraße (S 8). Ebenfalls weiter verzögern dürfte sich die von Umweltschützern bekämpfte Fürstenfelder Schnellstraße (S 7) zwischen dem Südburgenland und der Steiermark.

Tunnelprojekte

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Der Großteil der Neubau-Projekte im Volumen von 420 Millionen Euro entfällt daher neben dem zweiten Abschnitt derNordautobahn (A 5)heuer auf Tunnelprojekte. Bis 2019 werden dabei um insgesamt 1,5 Milliarden Euro alle Tunnel auf zwei Röhren ausgebaut. Heuer liegt der Schwerpunkt auf derPyhrn-Autobahn (A 9).

Die größten Projekte sind der Bosrucktunnel (280 Mio. Euro), der 2015 fertig wird, und der Gleinalmtunnel (260 Mio. €). In Wien geht die Erneuerung der Südost-Tangente weiter, vier Projekte kosten insgesamt 277 Millionen Euro.

Die Verzögerung bei den Neubauten wirkt sich auch auf die Asfinag-Bilanz aus: Der Schuldenberg sinkt leicht auf 11,5 Milliarden Euro.

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