Spotify mit fulminantem Start an der New Yorker Börse
Von Christine Klafl
Bekannt musste Spotify nicht mehr werden. Rund um den Globus hat der weltgrößte Musikstreaming-Dienst mehr als 170 Millionen Nutzer. Und kann erstaunliche Zahlen vorweisen: Ed Sheeran, der britische Singer-Songwriter, war mit 6,3 Milliarden Streams der begehrteste Künstler bei Spotify. Die Ochsentour, um für die Aktie zu werben, konnte sich Spotify-Gründer Daniel Ek sparen. Als allererstes Unternehmen wählte Spotify daher eine Direktplatzierung an der New Yorker Börse. Kurz vor dem viel beachteten Börsendebüt am Dienstag dämpfte Spotify-Gründer und -Chef Daniel Ek aber allzugroße Erwartungen: „Ich habe keine Zweifel, dass es Aufs und Abs geben wird“, schrieb der Schwede im Unternehmensblog.
Weil es keine Phase der Preisfindung vor dem Börsenstart gegeben hat, legte die Börse 132 Dollar je Aktie als Referenzwert fest. Dieser Preis errechnete sich aus den Kauf- und Verkaufsorders, die für den Beginn des Handels vorlagen. Die Aktien stiegen im Verlauf des Tages um bis zu 28 Prozent auf 169 Dollar.
Damit war das Unternehmen, dessen 35-jähriger Chef auf Understatement setzte und auch auf Rituale wie das Läuten der Glocke zur Börseneröffnung verzichtete, mit einem Schlag fast 30 Milliarden Dollar wert. Das Unternehmen schaffte somit die wertvollste jemals erreichte Direktplatzierung. Zum Handelsschluss lagen die Papiere mit 149,01 Dollar noch knapp 13 Prozent im Plus.
Schweizer Flagge für die Schweden
Zuvor war es an der Wall Street zu einem kleinen Fauxpas gekommen: Vor dem Gebäude hatte der Börsenbetreiber Nyse zur Begrüßung des Neulings eine Schweizer Flagge aufgehängt. Spotify kommt aber aus Schweden. Binnen Minuten hatte die Nyse den Fauxpas aber erkannt und die schwedische Fahne aufgezogen, gemeinsam mit zwei US-Flaggen und einem Spotify-Banner.
Anschließend twitterte die Börse dann mit Verweis auf die Schweiz als neutrales Land: "Wir hoffen, jeder hat unseren kurzen Lobgesang auf unsere neutrale Rolle bei der Preisgestaltung an diesem Morgen genossen."
Wertvollstes Start-up Europas
Ein paar Eckpunkte zu Spotify: Mit einer Börsenbewertung von 20 bis 25 Milliarden Dollar gilt das Unternehmen als wertvollstes Start-up Europas. Gewinne hat das 2006 gegründete Unternehmen noch nie geschrieben. Das wird auch heuer nicht der Fall sein.
Bei Finanzierungsrunden, an denen Fonds oder andere Firmen teilnehmen, sei in der Regel mehr Geld zu holen als beim Börsengang, weiß Monika Rosen, Chefanalystin im Private Banking der Bank Austria. Warum dann der Schritt an die Börse? Damit die Mitarbeiter ihre Anteile verkaufen können.
Die Zeit der Flut an Börsengängen aus dem Techno-Bereich ist jedenfalls lange vorbei. „1999, auf dem Gipfel, gab es 376 Techno-Börsengänge an der Wall Street“, so Rosen. Seit 2015 seien es gerade einmal 31 pro Jahr. Im Zeitraum 1995 bis 2017 machte das Kursplus am ersten Handelstag durchschnittlich 26 Prozent aus. Heuer waren es immerhin noch 20 Prozent. Bei der Dropbox-Premiere im März waren es sogar 40 Prozent.
Dass keine Investmentbanken beim Spotify-Börsengang beauftragt waren, hat für Anleger auch einen gravierenden Nachteil: Es wird niemanden geben, der im Fall des Falles den Kurs stützt.
Anschließend twitterte die Börse dann mit Verweis auf die Schweiz als neutrales Land: "Wir hoffen, jeder hat unseren kurzen Lobgesang auf unsere neutrale Rolle bei der Preisgestaltung an diesem Morgen genossen."
Wertvollstes Start-up Europas
Ein paar Eckpunkte zu Spotify: Mit einer Börsenbewertung von 20 bis 25 Milliarden Dollar gilt das Unternehmen als wertvollstes Start-up Europas. Gewinne hat das 2006 gegründete Unternehmen noch nie geschrieben. Das wird auch heuer nicht der Fall sein.
Bei Finanzierungsrunden, an denen Fonds oder andere Firmen teilnehmen, sei in der Regel mehr Geld zu holen als beim Börsengang, weiß Monika Rosen, Chefanalystin im Private Banking der Bank Austria. Warum dann der Schritt an die Börse? Damit die Mitarbeiter ihre Anteile verkaufen können.
Die Zeit der Flut an Börsengängen aus dem Techno-Bereich ist jedenfalls lange vorbei. „1999, auf dem Gipfel, gab es 376 Techno-Börsengänge an der Wall Street“, so Rosen. Seit 2015 seien es gerade einmal 31 pro Jahr. Im Zeitraum 1995 bis 2017 machte das Kursplus am ersten Handelstag durchschnittlich 26 Prozent aus. Heuer waren es immerhin noch 20 Prozent. Bei der Dropbox-Premiere im März waren es sogar 40 Prozent.
Dass keine Investmentbanken beim Spotify-Börsengang beauftragt waren, hat für Anleger auch einen gravierenden Nachteil: Es wird niemanden geben, der im Fall des Falles den Kurs stützt.