Soravia musste Anteil an Schloss Seefels abtreten
Von Kid Möchel
Das Fünf-Stern-Hotel Schloss Seefels in Pörtschach am Wörthersee hat eine neue Eigentümerstruktur. Der Baukonzern Strabag um Hans Peter Haselsteiner hat 30 Prozent der Gesellschaftsanteile an der Hotel Schloss Seefels Besitz- und Management GmbH übernommen, 70 Prozent hält seit Längerem die ZMH GmbH der Haselsteiner Familien Privatstiftung.
Am vergangenen Mittwoch hat die Bundeswettbewerbsbehörde der Übernahme ihren Sanktus erteilt. Doch diese hat eine pikante Vorgeschichte. Denn: Bisher gehörte der Minderheitsanteil an dem noblen Wellness-Hotel (41 Zimmer, 30 Suiten, Haubenrestaurant) der Castell WohnungseigentumsgmbH, der Immobilienentwickler Erwin und Hanno Soravia. Sie mussten ihren Anteil jetzt aber der Strabag abtreten. Dem Vernehmen nach soll die Soravia-Gruppe – im Zuge einer Bauleistung in Südosteuropa – den Hotel-Anteil an die Strabag verpfändet haben. Schlussendlich soll sie „ein Darlehen“ der Strabag von rund fünf Millionen Euro nicht bedient haben, der Baukonzern zog daraufhin die Besicherung durch den Hotelanteil.
„Wir hatten offene Gegenverrechnungen am besten Gebäude in Bukarest und es gab offene Gewährleistungsprobleme“, sagt Hanno Soravia im Gespräch mit dem KURIER. „Die Strabag hatte die Option, einen Anteil in Bukarest oder am Hotel Schloss Seefels zu ziehen.“ Auch sei die Soravia-Gruppe grundsätzlich ein Immobilienentwickler und kein Hoteleigentümer. Außerdem, fügt Soravia hinzu, hätte man mit dem 30-Prozent-Anteil beim Hotel Schloss Seefels nicht mitreden können.
Indes schätzt Hanno Soravia den Wert der Hotelliegenschaft auf zumindest 16 bis 20 Millionen Euro, etliche Luxussuiten wurden an private Investoren verkauft.