Wirtschaft

So wird es am günstigsten warm

Wegen des kälteren Winters wird der Energieverbrauch fürs Heizen bis zum Frühjahr um rund 20 Prozent höher sein als vor einem Jahr. Das hat die Energieagentur festgestellt, die die Gesamtkosten für mehrere Heizungssysteme ermittelt hat. Das Ergebnis lautet: Das Heizen mit neuen Brennwert-Gasthermen ist am günstigsten. Hauptgrund dafür sind die vergleichsweise geringen Kosten für die Anlage. Die höchsten Gesamtkosten fallen bei einer Pellets-Heizung im Neubau an.

Bei den Berechnungen wurden sowohl die Energie- als auch die Investitionskosten für die Anlage berücksichtigt. Wenn nur die reinen Energiekosten herangezogen werden, sind im Neubau Wärmepumpen die billigste Variante. Grundlage der Rechnung ist ein Einfamilienhaus mit 118 Nutzfläche.

Sozialer Wohnbau

Es ist daher kein Wunder, dass die Neuinstallationen von Gasheizungen deutlich zugenommen haben. 2015 wurden rund 58.000 neue Geräte eingebaut. Vor allem im mehrgeschoßigen sozialen Wohnungsbau sind Gasheizungen wegen der geringen Kosten sehr beliebt.

Leichte Zuwächse gab es auch mit etwa 19.000 Neugeräten bei den Wärmepumpen. Die Zahl der neuinstallierten Pelletsheizungen ist auf jährlich etwa 10.000 Anlagen gesunken.

Die immer bessere Wärmedämmung der Häuser verändert die Kostenrechnung. Wenn der Energieverbrauch wegen der besseren Wärmedämmung deutlich sinkt, macht es Sinn über ein autonomes Heizungssystem wie etwa Wärmepumpen nachzudenken. Dadurch erspart man sich die Kosten für die Gas- oder die Fernwärmeleitungen.

Der Geschäftsführer der Energieagentur Peter Traupmann geht davon aus, dass es in Zukunft deutlich mehr Elektroheizungen geben wird. Das ist eine Folge des Ausbaus der erneuerbaren Energieträger. Windräder oder Solaranlagen liefern Strom, wenn der Wind weht oder die Sonne scheint, und nicht dann, wenn die Energie gebraucht wird. Man kann den überschüssigen Strom aber für die Warmwasseraufbereitung verwenden.

Derzeit beträgt der Anteil der Stromheizungen lediglich 5,8 Prozent. Mit knapp mehr als 37 Prozent ist Fernwärme die beliebteste Art der Heizung. Es folgt Gas mit fast 24 Prozent.

Eine nur sehr schwer abschätzbare Variable bei den Heizkosten sind die Ausgaben für Gas, Öl und Strom. Die Preise aller drei Energieträger sind derzeit sehr günstig, auch wenn Öl und Strom etwas teurer geworden sind.

Die Gemeinnützigen Bauträger haben ein Gutachten erstellen lassen, nach dem sich sehr hohe Ausgaben für die Wärmedämmung bei gleichzeitig niedrigen Energiepreisen nicht rentieren. Die Einsparungen beim Energieverbrauch sind deutlich geringer als die hohen Mehrausgaben für die Wärmedämmung der Gebäude.