Auch bei Signa-IT-Tochter Konkurs statt Sanierung
Die insolvente IT-Tochter des zerbröckelnden Firmenkonglomerats Signa hat ihren Sanierungsplan zurückgezogen und beim Handelsgericht Wien die Abänderung in ein Konkursverfahren beantragt. Seit 3. Mai ist die Signa Informationstechnologie GmbH damit in Konkurs, wie der KSV1870 am Donnerstag mitteilte. Mit dem Konkursverfahren entfällt die gesetzliche Mindestrückzahlungsquote von 20 Prozent.
Begründet worden sei die Änderung seitens der Gesellschaft mit dem Umstand, dass ihre Finanzierung aus gruppeninternen Dienstleistungen erfolgt und jüngst auf weitere Leistungen verzichtet worden sei. Es habe außerdem keine Möglichkeit bestanden, externe Einnahmequellen zu erschließen, so der KSV1870 nach der Prüfungstagsatzung, die am Donnerstag stattfand.
18,9 Mio. Euro Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten der Gesellschaft liegen bei 18,9 Mio. Euro, vom Insolvenzverwalter anerkannt wurden davon 8,4 Mio. Euro. Rund 10,5 Mio. Euro wurden damit vorerst bestritten und werden noch einer genaueren Überprüfung unterzogen. Laut dem Gläubigerschutzverband soll nun die Verwertung von Hard- und Software erfolgen. Für die Gläubiger werde "nach vorsichtiger Einschätzung" eine Quote von mehr als 10 Prozent in Aussicht gestellt.
Das Unternehmen diente nahezu ausschließlich als IT-Dienstleisterin für Gesellschaften der Signa-Unternehmensgruppe, insbesondere für die insolvente Signa-Holding und die ebenfalls pleite gegangenen Kerngesellschaften Signa Prime und Signa Development. In ein Konkursverfahren war zuvor schon das Sanierungsverfahren der Signa Holding umgewandelt worden.