Wirtschaft

Siemens und Gamesa schaffen weltgrößten Windanlagenbauer

Nach monatelangem Tauziehen haben sich Siemens und der spanische Konzern Gamesa grundsätzlich über eine Fusion ihrer Windkraftgeschäfte geeinigt. Sie wollen so den weltgrößten Anbieter von Windanlagen schaffen. Die erforderlichen unternehmensinternen Zustimmungen lägen vor, teilte der spanische Konzern mit Sitz in Zamudio im Baskenland am Freitag mit.

Einzelheiten des Deals müssten allerdings noch ausgehandelt werden. Siemens ist Europas größter Anbieter von Windanlagen auf See; Gamesa betreibt das Geschäft an Land und ist vor allem in Lateinamerika und in Schwellenländern stark. Gemeinsam würden die Bayern und die Spanier den dänischen Anbieter Vestas übertrumpfen, der bisher nach Marktanteil der größte Windanlagenbauer der Welt ist.

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Wie eine mit der Situation vertraute Person der NachrichtenagenturReuterssagte, soll Siemens an dem neuen Windkraftunternehmen 60 Prozent der Anteile halten, Gamesa rund 40 Prozent. Die Aktionäre des spanischen Konzerns sollen dem Insider zufolge rund eine Milliarde Dollar (895 Mio. Euro) bekommen. Der spanische Stromversorger Iberdrola hält 20 Prozent an Gamesa. Siemens lehnte eine Stellungnahme ab.
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Eine Einigung über einen Zusammenschluss der Windkraftsparten von Gamesa und Siemens zieht sich seit Monaten hin. Insidern zufolge lag es an Bedenken der spanischen Regulierungsbehörden sowie zähen Verhandlungen mit der französischen Areva. Die Franzosen betreiben mit Gamesa ein Gemeinschaftsunternehmen zum Bau von Windkraftanlagen auf hoher See. Siemens verhandelte mit den Franzosen lange über den Kaufpreis der Anteile an dem Gamesa-Joint-Venture.